Vor dem Flüchtlingsgipfel in Berlin: Wie ist die Lage in Hamburg?
Hamburgs Erster Bürgermeister, Peter Tschentscher (SPD), nimmt heute in Berlin am Flüchtlingsgipfel mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) teil. Unter anderem geht es dabei auch um eine bessere finanzielle Unterstützung der Länder durch den Bund.
Am Ende des Jahres wird Hamburg eine Milliarde Euro ausgegeben haben, um Flüchtlinge in der Stadt zu versorgen. "Das ist kein Dauerzustand", sagt Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Er fordert eine angemessene Kostenbeteiligung vom Bund. Hamburg brauche 200 oder 300 Millionen Euro pro Jahr, so der SPD-Politiker.
Hamburg plant Bezahlkarte für Geflüchtete
Hamburg plant außerdem in einem Modellprojekt, eine Bezahlkarte für Geflüchtete einzuführen. "Das ist eine effiziente Alternative zu Bargeldauszahlungen an Asylbewerber", sagte Dressel im Gespräch mit NDR 90,3. Mit der guthabenbasierten Karte sollen Geflüchtete Geld abheben und einkaufen können. Leistungskürzungen seien damit nicht verbunden, versicherte der Senator.
Plätze für Geflüchtete sind schwer zu finden
Neben der großen finanziellen Belastung der Stadt für Flüchtlingsausgaben wird es auch immer schwerer, Platz für neue Unterkünfte zu finden. Noch gelingt es aber immerhin. So können etwa jetzt die ersten Menschen in eine neue Unterkunft in Fuhlsbütteleinziehen. Die 220 Plätze dürften aber sehr schnell belegt sein.
Weiterhin gelte: Hamburg sei am Limit, heißt es aus der Sozialbehörde. Aktuell leben in Hamburg 46.000 Menschen in öffentlichen Unterkünften. Laut Fördern & Wohnen sind die Plätze zu 97 Prozent ausgelastet.