Volksinitiative "G9 Hamburg" im Schulausschuss angehört
Sollen Hamburgs Gymnasien wieder auf G9 umgestellt werden - also auf den neunjährigen Weg zum Abitur? Dafür macht sich derzeit eine Elterninitiative stark, die fast 15.000 Unterschriften gesammelt hat. Nun gab es dazu eine Anhörung im Schulausschuss.
Mehr Nutzen oder mehr Schaden durch ein Jahr mehr Schulzeit an Hamburgs Gymnasien? Darüber gab es in der fast vier Stunden langen Anhörung im Schulausschuss der Bürgerschaft am Donnerstagabend keine Einigung.
Initiative: Gute Bildung braucht mehr Zeit
Die Elterninitiative "G9 Hamburg" hatte Gelegenheit, ihre Argumente vorzutragen. Zum Beispiel: Gute Bildung brauche mehr Zeit. Doch was würde das bedeuten - unter anderem für die Stadtteilschulen, die in Hamburg auch in neun Jahren zum Abitur führen, wollten die Bürgerschaftsabgeordneten wissen.
Behörde: Gymnasien würden extrem belastet
Vertreterinnen und Vertreter der Schulbehörde hielten der Initiative entgegen: Ein Schuljahr mehr würde die Gymnasien erst einmal extrem belasten und bis zu 7.500 Schülerinnen und Schüler mehr müssten versorgt werden.
Es zeichnet sich ab, dass die Bürgerschaft die Forderung nach G9 ablehnen wird. Möglicherweise gibt es dann dazu einen Volksentscheid.
G8 an Gymnasien im Schuljahr 2002/2003 eingeführt
Hamburg hatte das achtstufige Gymnasium im Schuljahr 2002/2003 eingeführt, 2010 war dann das Jahr des Doppelabiturs. Zudem gingen die Stadtteilschulen als Ersatz der Haupt- und Realschulen an den Start. In ihnen kann seither das Abitur nach neun Jahren abgelegt werden. In den vergangenen Jahren sind fast alle westdeutschen Bundesländer wieder zu G9 zurückgekehrt. Darunter sind auch große Flächenländer wie Nordrhein-Westfalen oder Bayern sowie Hamburgs Nachbarländer Niedersachsen und Schleswig-Holstein.