Viele Elbfähren-Ausfälle: Autonom fahrende Schiffe als Ausweg?
Pendler und Pendlerinnen, die für den Transport über die Elbe auf die HBEL-Fähre zwischen Hamburg-Cranz und Blankenese angewiesen sind, haben es nicht leicht: Es kommt immer wieder zu Ausfällen der Traditionsfährlinie wegen Verschlickungsproblemen - und wegen Personalmangels. Könnten autonom fahrende Fähren helfen?
Allein im vergangenen Oktober gab es 270 Ausfälle. Im Dezember waren es mit 100 zwar nur die Hälfte, doch auch im Januar wurden mehr als 200 Fahrten abgesagt. Wie der Fährbetreiber, die Hadag, mitteilt, hat das Unternehmen wegen Personalmangel und Krankheitswellen aktuell zu wenig Fahrer und Fahrerinnen.
SPD: Autonomes Schiff würde helfen
Die SPD in Harburg will die vielen Ausfälle nicht hinnehmen. Der Bezirksabgeordnete Frank Wiesner meint, dass die Fährverbindung verlässlicher würde, "indem ein autonomes Schiff eingesetzt werden kann, was vielleicht auch einen etwas kleineren Tiefgang hat als die heute eingesetzte Fähre."
Autonome Schiffsfähren werden beispielsweise in Kiel schon getestet, in Hamburg aber noch nicht. Wiesner will das ändern und wendet sich mit einem Antrag an die Verkehrsbehörde. Die soll nun wenigstens prüfen, was denn möglich wäre.
In Harburg wird geforscht
Am Fraunhofer-Center für Maritime Logistik (CML) in Harburg wird genau daran geforscht. "Es ist ja immer so die Frage des Huhn- und Ei-Problems, welches Sicherheitslevel man am Ende des Tages erreichen will. Aber ich glaube, man kann davon ausgehen, dass man technisch recht viele Sachen zur Verfügung hat", sagte Christoph Burmeister vom Fraunhofer-Institut dem Hamburg Journal.
Behörden: Es fehlen die rechtlichen Rahmen
Die Verkehrsbehörde zeigt sich davon jedoch unbeeindruckt. Zwar würden gemeinsam mit der Wirtschaftsbehörde Entwicklungen und Innovationen beobachtet, doch gebe es noch keinen Rechtsrahmen, der den autonomen Fährbetrieb zuließe.