Machen "schwebende" E-Fähren der HADAG bald Konkurrenz?
Die Hamburger Hafenfähren der HADAG haben zuletzt oft mit schlechten Nachrichten von sich reden gemacht. Immer wieder fielen Fähren aus, vor allem weil Personal fehlt. In Zukunft könnte es Konkurrenz für die HADAG geben - und das auch noch mit elektrisch betriebenen, besonders schnellen Fähren.
In gut einer Viertelstunde von Blankenese zur Elbphilharmonie oder in weniger als 15 Minuten von den Landungsbrücken bis nach Harburg? Und das fliegend über dem Wasser? Was erstmal nach Science Fiction klingt, könnte schon in den kommenden zwei Jahren Wirklichkeit werden. Das schwedische Unternehmen Candela hat ein Tragflächenboot entwickelt, das elektrisch angetrieben wird und bis zu zwölf Passagiere mitnehmen kann. Ab dem kommenden Jahr wird das fliegende Shuttle im Nahverkehr in Stockholm eingesetzt.
Foil-Fähren erzeugen so gut wie keine Wellen
Die neue Fähre hat sogenannte Foils, also Tragflächen unter Wasser, die ständig von Computern gesteuert werden und so Wellen ausgleichen. Damit kann die Fähre bis zu 30 Knoten schnell fahren - also etwa 50 Kilometer pro Stunde. Die Fähren der HADAG können nur rund ein Drittel so schnell fahren. Das neue Tragflächenboot erzeugt, wenn es über dem Wasser schwebt, so gut wie keine Wellen. In Schweden ist es deshalb schon von den sonst gültigen Geschwindigkeitsbegrenzungen ausgenommen.
Erste Fähren sind schon in Hamburg zu sehen
Einen Betreiber für eine mögliche Elektro-Fährlinie in Hamburg gibt es bislang noch nicht. Candela-Boote, wenn auch etwas kleiner als die künftigen Elektrofähren, sind übrigens bis Sonntag auf der Elbe zwischen Wedel und Hamburg zu sehen - und zwar bei Testfahrten im Rahmen des Hamburger Yachtfestivals.