Umstrittener "Krebs-Scan": UKE empfiehlt, Studie zurückzuziehen
Seit rund einem Jahr wirbt die Versicherung HanseMerkur für eine Police namens "Krebs-Scan". Im Marketing für die Police spielt eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) eine wichtige Rolle. Wegen anhaltender Kritik empfiehlt die Universität Hamburg jetzt, die Studie zurückzuziehen.
Eine Studie mit rund 5.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern habe gezeigt, dass ein Bluttest namens "PanTum Detect" frühzeitig Hinweise auf Krebs geben könne, wodurch eine bessere Heilung ermöglicht würde – so schrieben es die Autoren einer Studie, die am UKE erstellt wurde.
Hanse Merkur bewirbt Test in Versicherungspaket
Der Test wird seit rund einem Jahr von der Versicherung HanseMerkur im Rahmen eines Versicherungspaketes vermarktet. Der Bayerische Rundfunk befragte verschiedene Fachleute anderer Universitäten dazu. Diese kritisierten, dass die Studie schwere handwerkliche Mängel habe.
UKE empfiehlt Studie zurückzuziehen
Jetzt erklärte das UKE, dass ein Expertenausschuss der Universität empfehle, die Studie zurückzuziehen, weil sie die Anforderungen für wissenschaftliche Publikationen nicht erfülle. Ob die Studie zurückgezogen wird, müssten die Autorinnen und Autoren jedoch selbst entscheiden. Das UKE betonte gleichzeitig, es habe die Versicherung HanseMerkur und den Bluttest-Hersteller Zyagnum schon vor Monaten aufgefordert, ihre Produkte nicht mit dem Namen des Klinikums zu bewerben.
UKE-Studie war Marketingbestandteil für Krebs-Scan-Police
Die UKE-Studie war bislang ein Baustein im Marketing für die Krebs-Scan-Police. Auf die Empfehlung der Universität Hamburg, die Studie zu dem Krebs-Bluttest zurückzuziehen, gab es von dem Test-Hersteller Zyagnum und von der Versicherung HanseMerkur zunächst keine Reaktion.