Tag der Wohnungslosen: Diakonie in Hamburg mahnt
Mehr als 45.000 Menschen in Hamburg haben keine eigene Wohnung - Tendenz steigend. Die Diakonie fordert die Politik auf, mehr zu unternehmen, damit die Zahl der Wohnungslosen nicht immer weiter wächst.
Von den wohnungslosen Menschen in Hamburg sind nach Schätzungen der Diakonie rund 2.000 obdachlos und leben auf der Straße. Darüber hinaus gibt es noch viele verdeckt wohnungslos lebende Menschen, die zum Beispiel bei Freundinnen oder Freunden auf der Couch schlafen. Mehr als 30.000 Menschen leben in Hamburg in Unterkünften. Diese Zahl ist zuletzt stark gestiegen. Hauptgrund ist, dass so viele Menschen aus der Ukraine geflüchtet sind.
Schlotzhauer: Riesenaufgabe für den Senat
Die Situation der von Wohnungslosigkeit Betroffenen sei dramatisch und eine Wende nicht in Sicht, sagt der Chef der Diakonie in Hamburg, Dirk Ahrens. Das Hauptproblem: Für alle, die in Unterkünften leben, wird es immer schwieriger, eine Wohnung zu finden. Von einer Riesenaufgabe für den gesamten Senat spricht Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Schlotzhauer (SPD): "Wir arbeiten mit unseren Wohnungsbauprogrammen eng zusammen mit der Stadtentwicklungsbehörde", sagte sie NDR 90,3.
Damit knapper Wohnraum nicht auch noch leer steht, hat die Stadt außerdem ein Meldeportal eingerichtet, bei dem Hamburgerinnen und Hamburger anonym Leerstand melden können. Die Diakonie vermisst allerdings einen konsequenten Aktionsplan gegen Wohnungs- und Obdachlosigkeit in Hamburg.
Aktion zum Tag der Wohnungslosen am Hauptbahnhof
Die Soziale und pädagogische Initiative St. Georg (SOPI) verteilte am Montagvormittag Flyer und Kekse rund um den Hamburger Hauptbahnhof, um auf die Lage der Wohnungslosen in Hamburg hinzuweisen. In Altona wollten Obdachlose mit einem Graffiti auf ihre Situation aufmerksam machen.