Zahl der wohnungslosen Menschen in Hamburg stark gestiegen
Wie auch deutschlandweit ist in Hamburg die Zahl der Wohnungslosen im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegen. Das geht aus der zweiten Wohnungslosenstatistik des Bundes hervor.
Deutschlandweit hat sich die Zahl der Wohnungslosen mehr als verdoppelt: 2022 waren es noch 178.000 Menschen, während Anfang dieses Jahres bereits 372.000 registriert wurden. Der starke Anstieg liegt vor allem an der Zahl der untergebrachten Geflüchteten aus der Ukraine: Knapp 130.000 leben bundesweit in öffentlichen Unterkünften. Zudem wurden mehr Daten geliefert als noch im ersten Wohnungslosenbericht im Jahr zuvor.
32.000 wohnungslose Menschen in Hamburg
In Hamburg sind mehr als 32.000 Menschen wohnungslos, im Jahr zuvor waren es knapp 19.000. Die Steigerung ist auch hier auf die aus der Ukraine Geflüchteten zurückzuführen. Aktuell sind 21.000 Geflüchtete aus der Ukraine laut Innenbehörde in öffentlichen Unterkünften in der Stadt untergebracht.
Hamburg prozentual deutlich über Bundesdurchschnitt
Dennoch liegt Hamburg mit 1.659 Wohnungslosen pro 100.000 Einwohner deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 440. "Diese Zahlen sind alarmierend", sagt der Sozialexperte der Diakonie, Dirk Hauer. Er fordert konkrete Maßnahmen, etwa mehr öffentlich geförderten Wohnungsbau für vordringlich Wohnungssuchende.
Die Wohnungslosenstatistik erfasst Menschen in Not- und Gemeinschaftsunterkünften. Obdachlose, die auf der Straße leben, sind dort nicht aufgeführt.