Streikaufruf bei Hagenbeck: Geschäftsführung bietet Prämie an
150 Euro für Mitarbeitende, die nicht streiken. Das hat Hagenbeck-Geschäftsführer Dirk Albrecht den Beschäftigten des Tierparks angeboten. Am Sonntagabend rief die Gewerkschaft IG BAU ihre Mitglieder zur Arbeitsniederlegung ab Montag auf.
Der Ausstand soll um 10 Uhr mit einer rund vierstündigen Auftaktveranstaltung beginnen, wie die Gewerkschaft IG BAU am Sonntagabend mitteilte. Am Dienstag solle dann der "reguläre unbefristete Erzwingungsstreik" starten, hieß es weiter. Die Geschäftsführung von Hagenbeck sei bisher nicht in Kontakt zur Gewerkschaft getreten. "Wir werden nicht müde, zu betonen, dass ein Vermeiden oder Unterbrechen des Streiks mit einem ernsthaften Angebot seitens des Tierparks einhergeht."
Albrecht: Tiere vor Schaden bewahren
Tierpark-Chef Albrecht begründete die zuvor versprochene "Nicht-Streik-Prämie" mit dem Wohl der Tiere. In einer Mitteilung von Hagenbeck heißt es: "Ich werde alle zulässigen Möglichkeiten ausschöpfen, um die von unseren Besuchern so geliebten Tiere vor Schaden ....zu bewahren". Albrecht hat nicht nur allen, die trotz Streiks zur Arbeit kommen, 150 Euro brutto versprochen. Er will auch gerichtlich gegen den Arbeitskampf vorgehen.
Notfallplan zur Versorgung der Tiere
Der Geschäftsführer stützt sich auf ein Schreiben der Amtstierärztin im Bezirk Eimsbüttel. Darin heißt es, wenn den Tieren Schmerz, Leid oder Schaden zugefügt werde, könne das sogar eine Straftat sein. Die Gewerkschaft IG BAU kann die Befürchtungen nicht nachvollziehen. Laut der Gewerkschaft gibt es einen Notfallplan, um die Tiere auch während des Streiks versorgen zu können.
Mehrheit spricht sich für Streik aus
Bei einer Urabstimmung hatte sich im jahrelangen Streit um einen Haustarifvertrag eine Mehrheit der Gewerkschaftsmitglieder unter den Hagenbeck-Beschäftigten für einen Streik ausgesprochen.