Hamburger Senat beschließt Strategie gegen Antisemitismus
Der Hamburger Senat hat am Dienstag eine Landesstrategie gegen Antisemitismus beschlossen. 157 Einzelmaßnahmen umfasst das Konzept zur Prävention von Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens.
Wissenschafts- und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) nannte das behördenübergreifende Strategiepapier bei der Landespressekonferenz am Dienstag einen Meilenstein. Denn Antisemitismus sei Alltag in Hamburg. Seit dem 7. Oktober 2023, dem Tag des Überfalls der Hamas auf Israel, seien 235 antisemitische Straftaten in Hamburg verübt worden. 2022 seien es 80 gewesen, so Fegebank.
"Antisemitismus berührt Basis der Gesellschaft"
Die Senatorin sprach von einem Schutzversprechen. Antisemitismus berühre die Gesellschaft an der Basis. "Wenn wir es ernst meinen mit der Würde des Menschen, mit Freiheit der Religion, dann müssen wir uns wirklich mit aller Kraft Antisemitismus entgegenstellen", sagte Fegebank.
Die Landesstrategie nehme Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft in die Verantwortung und stärke zugleich jüdisches Leben in Hamburg, betonte die Senatorin. So soll eine neue Bildungsstelle eingerichtet werden, die Angebote für Schulen entwickelt. Der Jugendaustausch mit Israel soll gefördert werden und jüdische Einrichtungen wieder aufgebaut werden.
Antisemitismusbeauftragter Hensel bleibt im Amt
Der Antisemitismusbeauftragte Stefan Hensel soll für weitere drei Jahre im Amt bleiben. Hensel begrüßte die Landesstrategie. "Besonders die Förderung des Jugendaustauschs mit Israel halte ich für einen wichtigen Schritt in der Bekämpfung antisemitischer Mythen und Falschbehauptungen über Israel oder das Judentum", sagte Hensel.