Sternbrücke in Hamburg: Klage gegen geplanten Neubau eingereicht
Die Abrissarbeiten für den umstrittenen Neubau der Sternbrücke in Hamburg-Altona sollen eigentlich am Sonnabend beginnen. Die Anwohnenden wurden von der Bahn bereits darüber informiert. Doch jetzt hat der Umweltverband Prellbock Altona mit der Initiative Sternbrücke Klage dagegen eingereicht.
Die Gegner und Gegnerinnen des Neubaus fordern in einem Eilantrag einen Baustopp. Über den muss jetzt das Oberverwaltungsgericht entscheiden. Zur Begründung heißt es, der geplante Neubau sei überdimensioniert und bringe massive Eingriffe in das Stadtbild mit sich.
Neuplanung mit Bürgerbeteiligung gefordert
Der Umweltverband Prellbock Altona und die Initiative Sternbrücke fordern stattdessen eine Neuplanung, an der auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligt werden. Axel Bühler von der Initiative Sternbrücke sagt, die seiner Meinung nach "schlecht geplante Monsterbrücke" dürfe so nicht gebaut werden. Wann das Oberverwaltungsgericht über den Eilantrag entscheidet, ist noch unklar.
Polizei nimmt Personen bei Protest in Gewahrsam
Unterdessen gab es am Donnerstagabend erneut eine Protestveranstaltung an der Sternbrücke mit Hunderten Menschen. Die Initiative Sternbrücke hatte dazu aufgerufen. Nach Konzerten von Das Bo und Diamando in der Wohlersallee blockierten bis zu 70 Menschen die Max-Brauer-Allee unter der Sternbrücke. Die Polizei nahm acht Teilnehmende in Gewahrsam.
Anwohner können während Abriss in Hotel unterkommen
Die Anwohnerinnen und Anwohner an der Max-Brauer-Allee und der Stresemannstraße haben bereits Post von der Bahn bekommen. Sie können ab Sonnabend für knapp zwei Wochen ins Hotel ziehen, wenn die lärmintensiven, nächtlichen Abrissarbeiten rund um die fast 100 Jahre alte Brücke beginnen.
Neubau der Brücke soll rund 125 Millionen Euro kosten
Die Deutsche Bahn möchte die von täglich mehr als 900 S-Bahnen, Regional- und Fernzügen passierte Brücke durch eine 108 Meter lange und 21 Meter hohe, stützenfreie Stabbogenkonstruktion ersetzen, hat dafür auch bereits den notwendigen Feststellungsbeschluss des Eisenbahnbundesamts in der Tasche.
Mit vorbereitenden Maßnahmen hat die Bahn bereits begonnen und unter anderem rund 40 von 86 Bäumen gefällt. Bis Ende Mai sollen zudem unter anderem fünf Gebäude sowie zwei Anbauten abgerissen werden. Zwei weitere Gebäude sollen später abgerissen werden. Mehrere Musikclubs und Gewerbebetriebe sind bereits ausgezogen. Die Kosten für die neue Brücke werden bislang auf rund 125 Millionen Euro taxiert.