Science City Bahrenfeld: Erst Wohnungsbau, dann S-Bahnanbindung
Die Pläne für ein Wissenschafts-Quartier in Bahrenfeld kommen einen großen Schritt voran: Hamburg hat das Kopenhagener Büro Cobe mit der Gestaltung der sogenannten Science City Bahrenfeld betraut. Erst ab 2040 beginnt der Bau eines S-Bahn-Tunnels.
Es ist ein Jahrhundertprojekt wie die Hafencity: Bis in die 2040er-Jahre wird ein neues Quartier auf der jetzigen Trabrennbahn Bahrenfeld gebaut - mit Laboren, Hörsälen der Uni, dem Forschungszentrum Deutsches Elektronen-Synchrotron (DESY) und mehreren Firmen.
Heimat für Tausende Studierende und Wissenschaftler
Der Grundplan sieht drei Quartiere für 2.000 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie 5.500 Studierende vor, sagte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein (SPD) bei der Landespressekonferenz am Dienstag: "Diese Menschen wollen wohnen, die wollen mit ihren Familien herkommen." Die Lage direkt am Volkspark sei hervorragend.
Wünsche aus der Bürgerbeteiligung beherzigt
Bei der Bürgerbeteiligung war der Wunsch nach möglichst wenigen Hochhäusern geäußert worden, was Oberbaudirektor Franz Josef Höing beherzigt: "Es gab den Wunsch, dass die Baumkronen des Volksparks ein Stück weit auch die Höhe des Quartiers bestimmen. Wir reden also im Durchschnitt über eine Fünf-bis-Sechs-Geschossigkeit im Wohnungsbau." Viele Forschungsbauten kommen an die 500 Meter lange zentrale Grünachse der Science City Bahrenfeld.
Erst Wohnungsbau, dann neuer S-Bahntunnel
Durch die Science City Bahrenfeld soll eine neue S-Bahnlinie laufen. Doch deren Bau wird erst begonnen, wenn viele Häuser und Unibauten schon stehen. Bei der Hafencity war es eine goldene Regel: erst unten die U-Bahn bauen, dann oben drauf die Häuser. In der Science City Bahrenfeld klappt das nicht.
Die S-Bahn will erst einen langen Tunnel zwischen Dammtor und Altona bauen. Danach, ab 2040, will Hamburg die S-Bahn mitten durch die fast fertige Science City graben. Das hat voraussichtlich Lärm, Dreck und Ärger zur Folge. Der jetzt vorgelegte Planentwurf sieht eine 500 Meter lange, 40 Meter breite Schneise vor, auf die vorübergehend Bäume gepflanzt werden. Nach der Grabung des S-Bahntunnels soll es dann eine erneute Bepflanzung mit Bäumen geben.
Stadtteil soll unabhängig von der Bahn wachsen
Stadtentwicklungssenatorin Pein sieht keinen anderen Weg: "Dieser Entwurf hat sich jetzt durchgesetzt, weil er Bauabschnitte ermöglicht, die erst mal unabhängig von der S-Bahn entstehen können und ein Aufwachsen des Stadtteils mit später einsetzendem S-Bahn-Bau möglich machen wird. Bis zum S-Bahnanschluss sollen die Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers Expressbus fahren.