Körperverletzung im Amt: Hamburger Polizist muss Strafe zahlen
Ein 50-jähriger Polizist muss eine Geldstrafe von 9.600 Euro zahlen. Auf einem Polizeirevier in Billstedt hatte er vor drei Jahren einen Mann misshandelt. Kollegen zeigten ihn an.
In der Nacht des 13. März 2022 sollte ein Mann in dem Revier in Billstedt in einen Gefangenentransporter und dann ins Untersuchungsgefängnis gebracht werden. Es kam zu einem Tumult, woraufhin mehrere Polizisten den Mann zu Boden brachten und seine Hände auf dem Rücken fesselten. Damit wäre die Situation eigentlich erledigt gewesen - doch dann kam der heute 50-Jährige Polizist dazu.
Polizist kniet auf Gefangenem und schlägt ihn
Der Polizist ließ sich unvermittelt auf den Mann am Boden fallen, kniete sich auf ihn und schlug ihm mit der Faust mehrfach gegen den Kopf, der Mann trug Hämatome davon - eine Körperverletzung im Amt. Nicht das Opfer zeigte den Polizisten an, sondern Kolleginnen und Kollegen. "Es war alles wieder friedlich. Es gab keinen Grund mehr, einzuschreiten", sagte eine Polizistin vor dem Amtsgericht.
Einspruch gegen Geldstrafe eingelegt - und zurückgezogen
Eigentlich hätte es nicht zum Prozess kommen müssen. Der Polizist hatte einen Strafbefehl über eine Geldstrafe bekommen. Er legte aber Einspruch ein - daher die Verhandlung. Der Richter machte allerdings deutlich, dass die Strafe bei einer Verurteilung weit höher werden würde, und so zog der Polizist seinen Einspruch doch noch zurück. Jetzt drohen ihm disziplinarrechtliche Folgen.