Scharfe Kritik aus Hamburg an Nationaler Hafenstrategie
Hamburg und die anderen deutschen Häfen sollen durch die Nationale Hafenstrategie gestärkt und fit gemacht werden für die Zukunft. Die Hafenwirtschaft kritisiert allerdings, dass der Bund bislang kein zusätzliches Geld zusagt hat.
Viel zu lange wurden die deutschen Seehäfen politisch vernachlässigt, sagt Angela Titzrath, die Chefin des Hamburger Hafenbetreibers HHLA und Präsidentin des Zentralverbands der Seehafenbetriebe. Die Nationale Hafenstrategie habe viele gute Ziele - es fehle aber am Geld. Ohne zusätzliches Geld blieben die Ziele der Nationalen Hafenstrategie unerreichbar, so Titzrath. Etwas diplomatischer formuliert es Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD): Für die neue und modernisierte Infrastruktur erwarte man ein Engagement des Bundes.
Finanzielle Hilfe für neue Infrastruktur nötig
Angesichts neuer Aufgaben, wie dem Energie-Import per Schiff, braucht es auch neue Infrastruktur und finanzielle Hilfe vom Bund. Der zahlt im Moment knapp 40 Millionen Euro für alle deutschen Häfen zusammen. Die Seehäfen fordern mindestens das Zehnfache. In Belgien und den Niederlanden bezuschussen die nationalen Regierungen die Häfen mit Milliardenbeträgen.
Hamburger CDU nennt Berliner Beschlüsse zahnlos
Erschreckend zahnlos nennt Götz Wiese von der CDU die Beschlüsse in Berlin. Die wahren Gewinner der deutschen Hafenstrategie seien die Nachbarländer an der Nordsee, die Ostsee-Anrainer und der Mittelmeerraum, wo die Häfen stark seien. Der Hamburger FDP-Bundestagsabgeordnete Michael Kruse weist die Kritik zurück: Vorschläge, woher der Bund das zusätzliche Geld nehmen soll, würden die Nordländer nicht liefern.
Zustimmung vom Verband der Schiffsmakler
Zustimmung zur Hafenstrategie, wenn man das Thema Geld ausklammert, kommt vom Verband der Schiffsmakler. Geschäftsführer Alexander Geisler sagt, es sei immer besser eine Strategie zu haben, als die Dinge laufen zu lassen.