S-Bahn Hamburg: Bund finanziert digitales City-Stellwerk
Das ist eine wichtige Neuigkeit für mehr pünktliche S-Bahnen in Hamburg: Der Bund finanziert nun doch den Bau eines digitalen City-Stellwerks. Es ermöglicht mehr Züge und mehr Pünktlichkeit.
Bei seiner Verabschiedung nach 16 Jahren an der Spitze der S-Bahn Hamburg hatte Kay Arnecke für die Ehrengäste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Bahnchef Richard Lutz eine Überraschung parat: 20 Millionen Euro aus Berlin für das Herzstück des S-Bahn-Ausbaus. Sie fließen nach einjähriger Verzögerung.
Bundesfinanzministerium gibt grünes Licht
Formell hat das Bundesfinanzministerium einen sogenannten "Entsperrungsantrag" unterzeichnet, nachdem das Geld wegen der Haushaltsprobleme des Bundes auf Eis gelegt worden war. Viele Bundestagsabgeordnete und Hamburgs Senat hatten massiv für die Freigabe bei Finanzminister Christian Lindner geworben. Offenbar mit Erfolg. "Wir können endlich mit den Planungen für das neue digitale Stellwerk Hamburg-City beginnen," so Arnecke.
S4 und S6 mit 400 zusätzlichen Zügen pro Tag
"Wir müssen jetzt schnell planen, weil wir mit den beiden neuen Linien S4 und S6 30 Prozent mehr Zugfahrten in der Innenstadt bekommen", sagte er weiter. Das seien 400 Züge mehr pro Tag. Die S4 soll 2027 Richtung Ahrensburg starten, die S6 zwei Jahre später nach Neugraben. Das digitale City-Stellwerk bringe große Vorteile, so Arnecke: "Wir haben eine erhöhte Kapazität, weil die Züge können schneller hintereinander durch den Hauptbahnhof beispielsweise rollen. Und wenn mal eine Störung ist, kann man schneller wieder in den Fahrplan kommen." Für die S4 nach Ahrensburg wird das Stellwerk nicht rechtzeitig 2027 fertig. Das wird zum Stresstest für die alte Signaltechnik.