Rotes Meer: Reederei Hapag-Lloyd beobachtet neue Sicherheitslage
Nach dem Beginn des Waffenstillstands im Gazastreifen wollen die Huthi-Rebellen im Jemen vorerst auf Angriffe gegen internationale Schiffe verzichten. Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd reagiert zurückhaltend auf diese Ankündigung.
Mehrere Dutzend Schiffe haben die Huthi-Rebellen im Roten Meer seit dem Beginn des Gaza-Kriegs auf hoher See angegriffen, einige davon wurden versenkt. Auch ein Frachter von Hapag-Lloyd wurde vor mehr als einem Jahr attackiert. Mit ihren Angriffen wollten die Huthis nach eigenen Angriffen die Palästinenser im Gazastreifen unterstützen. Die meisten Reeder schicken ihre Schiffe deshalb seit Monaten nicht mehr durchs Rote Meer, sondern um die Südspitze Afrikas, was wesentlich länger dauert.
Reeder reagieren verhalten
Jetzt verzichten die Huthis angeblich erst mal auf Attacken - ausgenommen sind nach Angaben eines Rebellen-Kommandeurs Schiffe mit eindeutigem Israel-Bezug. Ein Sprecher von Deutschlands größter Reederei Hapag-Lloyd sagte, man beobachte die Lage. Ähnlich äußerte sich die dänische Reederei Maersk, die mit Hapag-Lloyd in einer Allianz verbunden ist. Dort geht man davon aus, dass es ohnehin drei Monate dauert, bis Verspätungen bei einem Routenwechsel zurück durchs Rote Meer abgebaut werden können.
Sicherheitslage weiter fragil
Die Sicherheitslage im Roten Meer ist nach wie vor fragil, so der Verband Deutscher Reeder. Ob eine sichere Durchfahrt kurz- oder mittelfristig erfolgen kann, sei von vielen Faktoren abhängig. Ein Verbandssprecher sagte NDR 90,3, man solle sich dabei ausschließlich auf die Empfehlungen der Sicherheitsbehörden verlassen - und nicht auf die Angaben der Huthis.