Protestaktion vor dem NDR in Hamburg-Lokstedt
Am Sonnabend haben laut Polizei rund 150 Demonstrierende die Straße vor dem NDR in Lokstedt blockiert. Die 24-Stunden-Aktion war als gemeinsamer Protest von Bauern, Handwerkern und Mittelstand angekündigt worden.
Zwischen Hugh-Greene-Weg und Oddernskamp standen am Sonnabend rund 30 Fahrzeuge, darunter Trecker, Lkw, Firmenwagen und Privatautos. Die Demonstrierenden sind unzufrieden mit der Politik der Ampelkoalition, wie etwa den Energiepreisen oder der CO2-Steuer. "Es wird einfach alles teurer für uns alle. Und es wird alles unbezahlbarer", sagte ein Teilnehmer im Gespräch mit dem Hamburg Journal. "Wenn der Sprit noch teurer wird, kann ich es mir noch nicht mal leisten, zur Arbeit zu fahren."
Teilnehmer unzufrieden mit Berichterstattung
Die Teilnehmenden sind auch unzufrieden mit der Berichterstattung der Medien über ihre Proteste. "Wir wollen auch erreichen, dass die Berichterstattung so läuft, wie es laufen soll", sagte ein Demo-Teilnehmer. Es sei kein Bauern-Protest mehr, sondern es sei mittlerweile ein Protest des Mittelstands. Von den Kundgebungen des Mittelstands sei aber kaum etwas zu sehen und zu hören und wenn, würden diese Proteste gleich in eine extreme Richtung eingeordnet, sagte eine Demonstrantin.
Die Veranstalter gehören weder zu einem der Interessenverbände von Landwirtschaft, Handwerk oder Mittelstand noch zu einer Partei. "Wir möchten ganz klar zeigen: Wir sind nicht in eine Richtung politisch aufgestellt. Wir möchten über die Missstände aufklären", so eine Teilnehmerin.
Protest dauerte bis Sonntagnachmittag an
Dafür wünschte man sich Unterstützung von den Medien. Der friedliche Protest dauerte bis Sonntag um 16 Uhr an.
Auch in Hannover hatte es vor Kurzem eine Protestaktion vor dem Landesfunkhauses des Norddeutschen Rundfunks gegeben. Und in Ahrensburg (Schleswig-Holstein) hatten Demonstrierende vor einer Woche die Einfahrt zum Gelände einer Druckerei blockiert. Grund dafür war laut Polizei ihre Unzufriedenheit über die Berichterstattung in den Medien.
Der Deutsche Journalisten-Verband forderte, sofort aufzuhören mit der Blockade von Medienhäusern und Presseverteilzentren. Die Versuche, die Auslieferung von Zeitungen und Zeitschriften mit vermeintlich unbequemen Inhalten zu verzögern oder gar zu verhindern, sei der Versuch, die Pressefreiheit einzuschränken.