Polizei bereitet sich auf Stadtderby in Hamburg vor
Am Freitag empfängt der FC St. Pauli den HSV zum Stadtderby im Millerntorstadion. Die Hamburger Polizei spricht erwartungsgemäß von einer Risikopartie.
Die Hamburger Polizei bereitet sich nach eigenen Angaben mit "starken Kräften" auf das Derby vor. "Dabei setzen wir auf unser bewährtes Sicherheitskonzept und eine strikte Fantrennung", teilte Polizeipräsident Falk Schnabel am Donnerstag mit.
Polizeipräsident appelliert an Fans
Wegen der jahrzehntealten Rivalität wird das Duell als Hochrisikospiel eingestuft. "Die Polizei ist kein Spielverderber und wird professionell und mit Augenmaß vorgehen", sagte Schnabel. "Ich appelliere an alle, die sich auf ein friedliches Derby freuen, Gewalttäter sofort auszugrenzen und ihnen keinen Rückzugsort zu geben." Die Polizistinnen und Polizisten wollen einen Zusammenstoß rivalisierender Gruppierungen um jeden Preis verhindern.
Bereits am Donnerstagabend will die Polizei unter anderem auf dem Kiez mehr Präsenz zeigen. Am Derbytag selbst setzt die Polizei auf eine strikte Trennung der beiden verfeindeten Fanlager vor, während und nach dem Spiel. Kräfte aus den benachbarten Bundesländern sollen ihre Hamburger Kolleginnen und Kollegen dabei unterstützen.
Mitführen von Pyrotechnik in S-Bahnen am Freitag verboten
Vor dem Derby erließ die Bundespolizei eine Allgemeinverfügung. Mehrere Stunden vor und nach dem brisanten Aufeinandertreffen dürfen Passantinnen und Passanten an Bahnhöfen, in S-Bahnen und an S-Bahnhaltestellen im Hamburger Verkehrsnetz keine Gegenstände wie Glasflaschen, Getränkedosen, Pyrotechnik und Sturmhauben bei sich tragen. Es wird auch Kontrollen der Bundespolizei geben. Bei den vergangenen Spielen hatten sogenannte Problemfans mehrfach Böller und Bengalos an Bahnhöfen gezündet.
Ein weiteres Thema: Bei den Sicherheitsgesprächen vor dem Spiel hatte der HSV den Gästeeingang zum Millerntorstadion kritisiert - dieser sei zu eng und damit lebensgefährlich. Jetzt hat St. Pauli den Gästebereich vergrößert.
Zwei Fanmärsche geplant
Die Polizei erwartet am Freitag zwei Fanmärsche. Die Anhängerinnen und Anhänger von St. Pauli wollen sich um 15 Uhr in der Susannenstraße im Schanzenviertel treffen. Die HSV-Fans treffen sich eine halbe Stunde früher auf dem Fischmarkt. Die Polizei rief die Fußball-Fans beider Lager zu einem gewaltfreien Auftreten auf.
Schnabel: "Stadien keine rechtsfreien Räume"
Bereits Anfang der Woche hatte Polizeipräsident Schnabel von den Fans mehr Unterstützung bei polizeilichen Einsätzen im Stadion gefordert. "Es gibt auch in Stadien keine rechtsfreien Räume. Und wenn die Polizei eine Maßnahme durchführt, dann die dringende Bitte: Lasst uns das auch machen", hatte Schnabel NDR Hamburg gesagt.