Hamburgs neuer Polizeipräsident fordert Respekt für Einsatzkräfte
Hamburgs neuer Polizeipräsident Falk Schnabel wünscht sich mehr Respekt für die Arbeit von Einsatzkräften bei Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst. Im Gespräch mit NDR 90,3 äußerte er sich auch zu möglichen Fankrawallen beim Stadtderby.
Das Stadtderby, aber auch das Champions-League-Spiel zwischen Donezk und Antwerpen im Volksparkstadion, seien für die Polizei Großeinsätze - und Risikospiele. Denn die Einsatzkräfte würden dabei manchmal selbst ins Visier gewaltbereiter Fans geraten.
Keine Willkür gegen Fußballfans
Dabei gingen die Beamtinnen und Beamten nie willkürlich gegen Fußballanhängerinnen und -anhänger vor, versichert Schnabel: "Eins muss auch klar sein: Es gibt auch in Stadien keine rechtsfreien Räume. Und wenn die Polizei eine Maßnahme durchführt, dann die dringende Bitte: 'Lasst uns das auch machen.'"
Einsatzkräfte häufig Blitzableiter
Von der breiten Mehrheit der Fans wünscht sich Schnabel mehr Rückendeckung für die Einsatzkräfte. Auch abseits vom Fußball seien Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte inzwischen häufig Blitzableiter: "Menschen, die unzufrieden mit irgendetwas sind - mit dem Staat, mit der Regierung oder auch mit Sachen, mit denen wir absolut nichts zu tun haben - wenden sich an die Polizei." Einsatzkräfte würden angegriffen, beleidigt oder bedroht.
Das und die zuletzt stark gestiegene Zahl an Überstunden durch Demonstrationen und Großeinsätze werde von den Gewerkschaften und Personalvertretungen zurecht beklagt, findet Hamburgs neuer Polizeipräsident.
Maßnahmen gegen Jugendkrawalle
Der Jungfernstieg ist in der Vergangenheit häufig in den Fokus von Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen gerückt. Und an Halloween randalierten Jugendliche und griffen Polizeikräfte in Harburg an. Darauf angesprochen, betonte Schnabel beim Hamburg Journal im NDR Fernsehen, dass das Wichtigste sei, Präsenz vor Ort zu zeigen. "Das steigert das Sicherheitsgefühl der Menschen, die sich dort aufhalten wollen." Mit Blick auf Silvester wolle man in Harburg genauer hinschauen. An Orten, an denen traditionell Feuerwerk abgebrannt wird, wolle man sich so stark aufstellen, dass es nicht zu Sicherheitsstörungen oder Verletzten komme.
Fehlende Sicherheit im Hamburger Hafen?
Angesichts steigender Drogenimporte über den Hamburger Hafen wollen Sicherheitsbehörden und die Hafenwirtschaft den Kampf gegen die organisierte Drogenkriminalität über eine neue "Allianz Sicherer Hafen Hamburg" stärken. Schnabel verwies auf den Hafensicherheitsgipfel Ende Oktober. "Wir wollen auf gar keinen Fall Zustände wie in Antwerpen oder Rotterdam haben". Man wolle intensiv mit den anderen Unternehmen, die im Hafen tätig sind, zusammenarbeiten.