Öffentlicher Dienst: Demo in Hamburg bei "Stadtstaatenstreik"
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten im öffentlichen Dienst am Mittwoch zu einem "Stadtstaatenstreik" aufgerufen. Etwa 6.000 Menschen aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes der Länder nahmen an einer Kundgebung in Hamburg teil.
Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Schulen und Kitas legten vorübergehend ihre Arbeit nieder. Betroffen davon waren auch Verwaltungen, Feuerwehren und Polizeidienststellen. Vor dem Gewerkschaftshaus am Besenbinderhof in St. Georg hatten sich schon am Mittwochvormittag Hunderte Menschen versammelt - mit Plakaten, Pfeifen und Gewerkschaftswesten. Um 11 Uhr startete dort die Kundgebung, zu der auch Beschäftigte aus Bremen und Berlin mit Bussen anreisten. Denn auch in den anderen beiden Stadtstaaten wird am Mittwoch gestreikt.
Ver.di: Bezahlung im Umland besser als in den Städten
Ihre Forderung: eine Stadtstaatenzulage. "Weil wir ganz viele kommunale Tätigkeiten hier in unseren Städten machen, aber nach dem Tarifvertrag der Länder bezahlt werden. Im Umland gibt es mehr Geld, das heißt, die Leute wandern ab, der öffentliche Dienst in Hamburg, in Berlin, in Bremen - der blutet aus", sagt Nicole Drücker, Vertrauensfrau von ver.di. Nach einem Demonstrationszug über den Steintorwall und die Mönckebergstraße endete die Demonstration am Mittag mit einer Abschlusskundgebung in der Bergstraße Ecke Mönckebergstraße.
Zulage für Beschäftigte in Stadtstaaten gefordert
Konkret fordert ver.di für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder 10,5 Prozent mehr Einkommen und eine Stadtstaaten-Zulage für Berlin, Hamburg und Bremen in Höhe von 300 Euro. Verhandlungsführer der Länder ist Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Seiner Meinung nach sind die Forderungen zu hoch, das könne sich der Staat nicht leisten. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am 7. Dezember in Potsdam.
Bei den Verhandlungen geht es um die Gehälter für insgesamt rund 1,1 Millionen Angestellte. Betroffen sind zudem rund 1,4 Millionen Beamtinnen und Beamte, auf die das Ergebnis üblicherweise übertragen wird. In Hamburg sind einschließlich Auszubildenden etwa 46.000 Beschäftigte sowie indirekt 42.000 Beamtinnen und Beamte betroffen.