Niedersachsen: Warnstreik-Woche im öffentlichen Dienst gestartet
In Niedersachsen haben Warnstreiks im öffentlichen Dienst der Länder begonnen. Dazu aufgerufen hat die Gewerkschaft ver.di. Ausstände sind noch bis Donnerstag geplant.
In Oldenburg und Braunschweig, wo die Warnstreiks am Montag begannen, lag der Schwerpunkt auf den Theatern. Die Beschäftigten kritisieren, dass sich vergangene Tarifrunden nicht ausreichend auf ihr Gehalt ausgewirkt hätten. Und weil bei den Theatern auch noch zusätzlich gespart werden muss, droht einigen Bereichen sogar das Aus. Die Theater seien gleich mehrfach gebeutelt, sagte ein ver.di-Sprecher.
Hochschulen und Verwaltungen beteiligen sich
Am Vormittag gab es zunächst eine Kundgebung vor dem Braunschweiger Staatstheater. An einer anschließenden Demonstration beteiligten sich laut Gewerkschaft rund 300 Teilnehmende. Auch Beschäftigte der TU Braunschweig und weiterer Hochschulen, von Landesmuseen und Landesbibliotheken, des Studentenwerks, der Straßenbauverwaltung und von weiteren Landeseinrichtungen wollten an den ganztägigen Streiks teilnehmen, teilte ver.di mit. Außerdem wollten sich auch Angestellte der Forstverwaltung anschließen.
Auch Lüneburg, Hannover und Bremen von Warnstreiks betroffen
In Oldenburg waren am Montag rund 180 Beschäftigte in Verwaltung und Werkstätten zum Warnstreik aufgerufen. Vor dem Staatstheater wurden rund 40 Beteiligte gezählt. Nach rund zwei Stunden war der Warnstreik dort vorbei. Am Dienstag wird in Oldenburg ebenfalls gestreikt, auch Lüneburg schließt sich dann an. Am Mittwoch ruft ver.di in Hannover und Bremen zu Arbeitsniederlegungen auf - konkret die Beschäftigten an Hochschulen, Unikliniken, in Straßenmeistereien und Landesverwaltungen. Am Donnerstag wird noch einmal in Bremen gestreikt - mit Fokus auf den Sozial- und Erziehungsdienst. Am Nikolaustag soll es einen landesweiten Warnstreik in Niedersachsen geben. Zu diesem ruft die Gewerkschaft der Polizei bereits ihre Mitglieder auf. Einen Tag später, am 7. Dezember, werden die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern fortgesetzt.
Ver.di fordert 10,5 Prozent mehr Gehalt
Stefanie Reich, Landesbezirksleiterin von ver.di, sagte: "Zwei Verhandlungsrunden ohne Angebot der Arbeitgeber - das bedeutet für uns: Es fehlt massiv an Wertschätzung für die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in den Verwaltungen und Betrieben der Länder." Die Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem sollen Nachwuchskräfte 200 Euro monatlich mehr erhalten und Auszubildende unbefristet übernommen werden.