Neue U-Bahnen für Hamburg: Hochbahn schließt Milliardenvertrag

Stand: 10.07.2024 21:11 Uhr

Die neuen U-Bahnen in Hamburg sollen mehr Platz bieten und mit oder ohne Fahrpersonal betrieben werden können: Die Hochbahn hat mit dem Bahntechnikkonzern Alstom einen Vertrag über die Anschaffung von bis zu 374 neuen Fahrzeugen geschlossen.

Mit einem Gesamtvolumen von bis zu 2,8 Milliarden Euro sei es der größte Einzelauftrag in der eigenen Geschichte, teilte die Hochbahn am Mittwoch mit. Die ersten Züge mit der Bezeichnung DT6-F und DT6-A sollen ab 2029 fahren. "Mit den neuen Zügen von Alstom bringen wir mehr Komfort, mehr Platz, Service und Sicherheit in den Hamburger Nahverkehr und schaffen für die Menschen ein zeitgemäßes attraktives Mobilitätsangebot", sagte Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne).

"Vollautomatisch im 90-Sekunden-Takt" auf der U5

Eine Visualisierung zeigt die geplante Ausstattung eines U-Bahn-Waggons der Generation DT6. © Hochbahn
Mit viel Glas und ohne einen Fahrzeugführer: So könnte man auf der U5 unterwegs sein.

Hersteller Alstom soll die neue U5-Linie mit ihren geplanten 23 Haltestellen auf 25 Kilometern Strecke mit einem System für den vollautomatischen Betrieb ausrüsten. Mit dem neuen DT6 schaffe man auf einer Fahrzeugbasis die Lösung für zwei wichtige Aufgaben, sagte Hochbahn-Chef Robert Henrich: "Hamburg bekommt ein Fahrzeug, das vollautomatisch im 90-Sekunden-Takt auf der U5 fahren kann. Gleichzeitig können wir unsere Flotte, die im Bestandsnetz unterwegs ist, modernisieren und ausbauen."

In einer ersten Tranche sollen 48 Fahrzeuge geliefert werden: Sieben DT6-A, die ohne Fahrpersonal auskommen, und 41 DT6-F für den Betrieb mit Fahrzeugführern und -führerinnen. Die DT6-A-Züge sollen bereits Anfang 2028 auf dem ersten U5-Teilstück zwischen Bramfeld und City Nord/Borgweg im Testbetrieb fahren. Allein dieser Auftrag habe ein Volumen von 670 Millionen Euro.

Ein U-Bahn-Waggon der Baureihe DT6. © Hochbahn
AUDIO: Rekordinvestition bei der Hamburger Hochbahn (1 Min)

Glastüren, kürzere Waggons und mehr Platz

Eine Visualisierung zeigt die geplante Ausstattung eines U-Bahn-Waggons der Generation DT6. © Hochbahn
Die Sitzplätze im DT6 sollen zum Teil klassisch in Vierergruppen, aber auch in Längsrichtung angeordnet sein.

Wie das Vorgängermodell DT5 sollen auch die neuen Züge aus Edelstahl in Rot und Silber gestaltet sein. Neu seien die vollständig aus Glas gestalteten Türen. Die nach wie vor 40 Meter langen Züge bestehen dann künftig aus vier statt bisher drei Waggons, sie sollen durchgängig begehbar sein. Die kürzere Wagenlänge sei für das enge Hamburger Tunnelnetz optimiert. Auch seien die neuen Wagen mit 2,73 Metern mehr als zehn Zentimeter breiter als die alten und böten damit mehr Fahrgästen Platz.  

Es soll pro Fahrzeug 44 Informationsdiplays geben. Unter anderem sollen im Türbereich das Fahrziel sowie die nächsten Haltestellen angezeigt werden, außerdem soll es einen interaktiven Netzplan geben.

Weitere Informationen
Eine U-Bahn fährt in Hamburg in die Haltestelle Landungsbrücke ein. © picture alliance Foto: Maximilian Koch

Fahrgast-Rekord bei der Hamburger Hochbahn

In den U-Bahnen und Bussen der Hochbahn waren im vergangenen Jahr insgesamt 468 Millionen Menschen unterwegs. Dieses Jahr sollen es 500 Millionen werden. (13.06.2024) mehr

Eine Visualisierung zeigt den Busbetriebshof der Hamburger Hochbahn in Meiendorf. Auf den Dächern sollen Solaranlagen installiert werden. © Hamburger Hochbahn

Hamburger Hochbahn baut Solaranlagen auf Busbahnhöfe

Mit Photovoltaik-Anlagen auf Busbahnhöfen und Betriebshöfen will die Hochbahn Strom für ihre Elektrobusse erzeugen. Doch die Ausbeute ist gering. (07.04.2024) mehr

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) übergibt in Hamburg einen Scheck zur Förderung eines digitalbasierten Mobilitätsangebots. © Hochbahn

Hamburg erhält 26 Millionen Euro für autonom fahrende Shuttle-Busse

Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) hat einen symbolischen Scheck an die Hochbahn, Moia und den Bushersteller Holon überreicht. (23.10.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 10.07.2024 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Straßenverkehr

Öffentlicher Nahverkehr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im NDR Interview © Screenshot

Tschentscher: Weiterbau des Elbtowers bleibt Sache privater Investoren

Das gelte auch, wenn die Stadt dort Flächen für ein Museum anmiete, sagte Hamburgs Bürgermeister im Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal. mehr