Militärübung "Air Defender": Nachtflugverbot in Hamburg gelockert

Stand: 12.06.2023 21:05 Uhr

Die Anwohnerinnen und Anwohner des Hamburger Flughafens müssen in den kommenden beiden Wochen auch nachts mit Fluglärm rechnen. Die Stadt hat wegen der Militärübung "Air Defender" seit Montag die Nachtflugregeln geändert.

Normalerweise dürfen Flugzeuge am Hamburger Flughafen nur bis 23 Uhr starten und landen. Wenn es unvermeidbare Gründe gibt, können Airlines auch bis Mitternacht auf Antrag fliegen. Diese Ausnahmeregel wird nun bis 1 Uhr verlängert. Grund: Für die zwei Wochen andauernde Militärübung werden zeitweise größere Lufträume über Nord- und Ostsee sowie an Land gesperrt.

Fluggäste sollten sich über geänderte Flugzeiten informieren

Zivile Maschinen müssen wegen der Militärübung Umwege fliegen. Am Hamburger Flughafen kam es dadurch zu zahlreichen Verspätungen, wie der Airport am Montag mitteilte. "Aufgrund der Dynamik dieser Übung ist es nicht möglich, die Beeinträchtigungen von 'Air Defender' für einzelne Flüge vorherzusagen", sagte eine Sprecherin vom Flughafen Hamburg. Grundsätzlich rechne der Airport jedoch mit weiteren Verspätungen. Fluggäste sollten sich vor ihrer Anreise zum Flughafen informieren, ob ihr Flug verspätet ist.

Laut Senat müssen verspätete Starts und Landungen bis 1 Uhr einzeln beantragt und begründet werden. An den Wochenenden wird nach Angaben der Luftwaffe nicht geübt, entsprechend soll es dann auch keine kürzere Nachtruhe als sonst am Airport in Fuhlsbüttel geben.

Weitere Informationen
Ein Tornado startet auf dem Fliegerhorst in Hohn. © NDR Foto: Carsten Salzwedel

Air Defender 2023: Was die Luftwaffen-Übung für den Norden bedeutet

10.000 Menschen aus 25 Ländern nehmen mit 250 Flugzeugen teil. Hauptstandorte sind Jagel, Hohn und Wunstorf. mehr

Wegen Bauarbeiten: Nur eine Start- und Landebahn

Besonders zu leiden unter den nächtlichen Flügen haben Bewohnerinnen und Bewohner von Alsterdorf, Winterhude, Barmbek, Eilbek, Hamm und Norderstedt. Denn aktuell steht wegen Bauarbeiten nur eine Start- und Landebahn zur Verfügung.

"Air Defender" geht bis zum 23. Juni

An der Übung "Air Defender" nehmen vom 12. bis 23. Juni unter deutscher Führung 25 Nationen mit 250 Flugzeugen teil. Während der zweiwöchigen Operation sollen jeweils von Montag bis Freitag drei verschiedene Lufträume zeitversetzt für die zivile Luftfahrt gesperrt werden.

Weitere Informationen
Jets fliegen in Formation hinter einem Transportflugzeug © Luftwaffe

Air Defender 2023: "Zufrieden mit dem ersten Tag"

Bis zum 23. Juni trainieren 10.000 Soldatinnen und Soldaten vor allem in Norddeutschland den NATO-Bündnisfall. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 12.06.2023 | 06:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Luft- und Raumfahrt

Flugverkehr

Bundeswehr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Polizeifahrzeuge stehen am Weihnachtsmarkt vor dem Hamburger Rathaus. © picture alliance / ABBFoto

Anschlag in Magdeburg: Mehr Polizei auf Hamburger Weihnachtsmärkten

Politiker in Hamburg zeigen sich nach dem Anschlag in Magdeburg erschüttert. Die Polizei erhöht ihre Präsenz auf Weihnachtsmärkten in der Hansestadt. mehr