Metall- und Elektroindustrie: Tarifverhandlungen in Hamburg gestartet
Am Montag sind in Hamburg die Tarifverhandlungen für die norddeutsche Metall- und Elektroindustrie gestartet. Diese betreffen mehr als 130.000 Beschäftigte. Von der Arbeitgeberseite gibt es vorerst kein Angebot.
Eine Live-Band auf der Bühne, rote IG-Metall-Fahnen und ein großes Banner mit der Aufschrift "Küstenweit Streikbereit": Rund 1.000 Beschäftigte aus der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie versammelten sich am Mittag zu einer Kundgebung der Gewerkschaft IG Metall Küste auf dem Großneumarkt in der Hamburger Neustadt. Direkt im Anschluss startete in einem Hotel gegenüber vom Michel die erste Runde der Tarifverhandlungen.
Gewerkschaft fordert sieben Prozent mehr Gehalt
Die Gewerkschaft fordert für ihre Mitglieder sieben Prozent mehr Geld. Auszubildende sollen 170 Euro mehr bekommen. Alles bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Arbeitgeberseite hatte diese Forderung schon vor der ersten Verhandlungsrunde abgelehnt und von einer der größten deutschen Wirtschaftskrisen seit Jahrzehnten gesprochen, die überwunden werden müsse. Der Flugzeugbauer Airbus hat etwa seine Erwartungen für das laufende Jahr zurückgeschraubt und die Meyer-Werft in Papenburg kann nur mit staatlicher Unterstützung überleben.
Arbeitgeber: "Schnell zu Lösungskompromiss kommen"
Die Arbeitgeberseite sprach sich am Montag für einen raschen Abschluss aus. "Unser Anliegen ist es, dass wir in dieser Runde schnell zu einem Lösungskompromiss kommen", sagte die Verhandlungsführerin von Nordmetall, Lena Ströbele. Der Verband wolle die Zeit bis zum Ende der Friedenspflicht in der Nacht zum 29. Oktober nutzen. Danach sind Warnstreiks möglich. Ein schneller Abschluss werde allen Beteiligten helfen, sagte Ströbele. Zum Auftakt der Verhandlungen legte Nordmetall noch kein Angebot vor.
IG Metall Küste: "Wir planen Warnstreiks"
"Wir planen die Warnstreiks, wir freuen uns aber auch, wenn sie nicht nötig sind", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Küste, Daniel Friedrich, zum Auftakt der Gespräche. Falls es ein substanzielles Angebot gebe, könne es schnell in konstruktive Verhandlungen gehen. "Mir fehlt im Moment der Glaube daran - ich lasse mich aber gerne überraschen", sagte er.
Verhandlungen werden Mitte Oktober fortgesetzt
Die Verhandlungen sollen am 15. Oktober in Bremen fortgesetzt werden. Die Tarifparteien vertreten mehr als 250 Betriebe in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und dem nordwestlichen Niedersachsen.