Messerattacke auf Ex-Freundin: 29-Jähriger vor Gericht
Nach einer Messerattacke auf eine 19-Jährige an einer Bushaltestelle in Hamburg-Mümmelmannsberg muss sich ihr 29 Jahre alter Ex-Freund seit Dienstag vor dem Hamburger Landgericht verantworten. Auch wegen Vergewaltigung.
Der Angeklagte soll Mitte Juni nach dem Ende der gemeinsamen Beziehung die zehn Jahre jüngere Frau an einer Bushaltestelle mit einem Messer angegriffen haben. Dabei soll er mit einem Küchenmesser mehrfach auf ihren Kopf und ihr Gesicht eingestochen haben. Die junge Frau überlebte die Attacke nur knapp. Seitdem ist ihre linke Gesichtshälfte dauerhaft gelähmt.
Notruf vor Gericht abgespielt
Vor Gericht wurde am Dienstag der Notruf der 19-Jährigen abgespielt: "Bitte helfen Sie mir, jemand hat mich abgestochen, ich blute", schreit die verzweifelt Frau darauf. Zum Zeitpunkt des Anrufs war der Täter bereits geflohen.
Die Frau hatte sich kurz vor der Tat getrennt und war wieder zu ihren Eltern gezogen. In der Anklage heißt es, sie wollte ein Leben nach ihren eigenen Vorstellungen führen. Die beiden waren nach islamischem Recht verheiratet.
Es geht auch um Vergewaltigung
Vor Gericht steht der 29-Jährige auch, weil er der Anklage zufolge die Frau vor dem Angriff fast ein Jahr lang heimlich beim gemeinsamen Sex gefilmt und sie dabei mindestens einmal auch vergewaltigt haben soll.
Angeklagter will sich später äußern
Zu Prozessbeginn schwieg der Angeklagte. Ihr Mandant werde sich erst später äußern, sagte seine Verteidigerin. Dann werde sich der 29-Jährige auch ausführlich zu seinem Leben äußern. Der Prozess wird am 6. Januar fortgesetzt.