Mahnwache für getöteten 15-jährigen Radfahrer in Hamburg
Nach dem tödlichen Unfall, bei dem ein 15 Jahre alter Radfahrer von einem Lkw überrollt worden ist, hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) am Sonnabend in Groß Flottbek eine Mahnwache abgehalten.
Ab 14 Uhr wurde am Unfallort des 15-Jährigen gedacht. Anwohnende, Radfahrende sowie Klassenkameradinnen und -kameraden kamen zur Mahnwache. Insgesamt versammelten sich 400 Menschen im Stadtteil Groß Flottbek, wie ein Polizeisprecher sagte.
"Ghostbike" aufgestellt
Es wurde ein sogenanntes Ghostbike aufgestellt - das weiß lackierte Fahrrad soll an getötete Radfahrerinnen und Radfahrer erinnern. Außerdem legten die Teilnehmenden Blumensträuße nieder und zündeten Kerzen an.
Osdorfer Landstraße für Mahnwache zeitweise gesperrt
Neben dem aufgestellten Geisterfahrrad wurde die Osdorfer Landstraße für den Autoverkehr gesperrt. Zahlreiche Menschen legten sich mit ihrem Fahrrad auf die vierspurige Hauptstraße, um gemeinsam inne zu halten.
Der Junge war am Dienstag von dem Lkw-Fahrer beim Abbiegen nicht bemerkt und überrollt worden. Er starb noch an der Unfallstelle. Der Lkw verfügte über kein Abbiegeassistenzsystem.
ADFC wirft Politik Versagen vor
Es war bereits der fünfte tödliche Abbiegeunfall in diesem Jahr in Hamburg. Daher auch die deutliche Kritik von Kaija Dehnkamp vom ADFC: Durch mehr Radverkehr komme es auch zu mehr Unfällen, was unter anderem daran liege, dass es einfach nicht genug Platz für den Radverkehr gäbe. "Dass es immer wieder zu tödlichen Abbiegeunfällen in Hamburg kommen kann, immer durch rechtsabbiegende Lkw-Fahrer, ist ein Problem. Und offenbar ist da ein Versagen in der Politik, das da keine Lösung gefunden wird", so Dehnkamp.