Leonhard setzt nach Trump-Sieg auf stärkere Zusammenarbeit Europas
Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) sieht durch den Wahlsieg von Donald Trump in den USA große Herausforderungen. Das sagte sie am Rande ihrer Polen-Reise.
Die USA sind nach China einer der größten Handelspartner für Hamburg und für den Hafen. Dass der Handel kurzfristig große Einbußen erleidet, glaubt Leonhard nicht. "Strategisch allerdings muss man deutlich sagen, dass unklar ist, ob nicht dieser starke Selbstbezug der USA auch in wirtschaftspolitischen Fragen dafür sorgt, dass wir auf lange Sicht mit Ladungsrückgängen zu tun haben können." Auch Subventionen für industriepolitische Ansiedlungen in den USA könnten sich auswirken.
Ähnlich sieht das Leonhards Parteikollege Metin Hakverdi, der einen "anderen politischen Wind" fürchtet. Deutschland und Europa müssten "jetzt geschlossener stehen in der EU. Das ist ein Stresstest der internationalen Zusammenarbeit", sagte der Bundestagsabgeordnete aus Hamburg auf NDR Info.
Leonhard: "Zusammenarbeit europäischer Staaten stärken"
Leonhard zieht als Konsequenz aus der US-Wahl, dass Europa jetzt vermehrt auf eigene Stärken setzen und die Integration vorantreiben sollte. Man solle die Zusammenarbeit zwischen europäischen Staaten sowohl in außen- und sicherheitspolitischen Fragen als auch in wirtschaftspolitischen Fragen vertiefen, so Leonhard.
Treffen mit Regierungsvertretern
Einen besonderen Fokus legt dabei auf Osteuropa. In Polen oder im Baltikum wächst die Wirtschaft im Gegensatz zu Deutschland deutlich. Leonhard ist aktuell zu Besuch in der polnischen Hauptstadt Warschau - und trifft sich dort am Mittwoch mit Regierungsvertretern.