Kritik an Hamburger Plänen zum Bau neuer Windräder
In Hamburg sollen in den kommenden Jahren nach dem Willen des Senats zahlreiche neue Windräder gebaut werden. Dazu hat die Umweltbehörde kürzlich zusammen mit der Stadtentwicklungsbehörde Pläne für neue Flächen präsentiert. Diese Pläne hält der Bundesverband Windenergie für unzureichend.
0,5 Prozent der Hamburger Landesfläche müssen aufgrund von Bundesvorgaben für den Bau von Windrädern ausgewiesen werden. Die Umweltbehörde hat dabei unter anderem Flächen in den vergleichsweise dünn besiedelten Stadtteilen Altengamme, Neuengamme, Francop und Ochsenwerder im Visier. Allerdings sollen dort neue Windräder an vielen Stellen nur 300 Meter von Wohnhäusern entfernt gebaut werden.
Windenergie-Verband sieht Probleme
Axel Röpke, Hamburger Landesvorsitzender des Bundesverbands Windenergie, sieht darin ein Problem: "Letztlich lebt die Windkraft davon, dass ich die Bürger vor Ort mitnehme. Und gerade in diesen Gebieten haben wir schon Konflikte. Daher hätte man gut daran getan, andere Flächen mit Priorität zu behandeln." Zum Beispiel in Altengamme Süd, wo es laut Windenergieverband ein rund 200 Hektar großes Areal gibt und wo keine Probleme mit Nachbarn drohen würden.
Dass auf den jetzt von der Umweltbehörde vorgeschlagenen Flächen tatsächlich viele Windräder gebaut werden, sei unwahrscheinlich, glaubt Röpke. Man erfülle zwar auf dem Papier ein Ziel, aber es sei eine "Feigenblattplanung". Bis Sonntag können Betroffene noch Stellung nehmen zu den Plänen für neue Windräder in Hamburg.
Bau neuer Windräder vor allem im Bezirk Bergedorf geplant
Rund die Hälfte der 19 Gebiete, die von der Umweltbehörde für neue Windräder vorgesehen sind, liegt im Bezirk Bergedorf. Er ist am dünnsten besiedelt und verfügt über große Landwirtschaftsflächen. Konkret könnten Windräder gebaut werden in Allermöhe, Spadenland, Ochsenwerder, Kirchwerder, Curslack, Altengamme und Neuengamme. Die zweitmeisten Windparks können im Bezirk Harburg entstehen: in Marmstorf, Francop, Neuland und Gut Moor. Im Bezirk Hamburg-Mitte ist es Wilhelmsburg, im Bezirk Altona Sülldorf und Rissen, im Bezirk Wandsbek Duvenstedt, Volksdorf und Rahlstedt. Keine Windräder sollen die dicht bebauten Bezirke Eimsbüttel und Hamburg-Nord bekommen.