Bau von Windrädern in Hamburg: 19 Gebiete werden geprüft
Hamburg prüft 19 Gebiete für den Bau von Windrädern. Sie liegen in den Randzonen der Stadt, die meisten in den Bezirken Bergedorf und Harburg. Am Montagabend wurden die Pläne im Detail vorgestellt.
Hintergrund ist, dass Hamburg 0,5 Prozent der Landesfläche für die Windkraft ausweisen muss - insgesamt 378 Hektar. So fordert es der Bund. Hamburg will seine Pflicht schon 2027 erfüllen, fünf Jahre vor der Frist, um die Energiewende zu unterstützen. Monatelang haben Expertinnen und Experten der Stadt nach Standorten gesucht. Dabei stellen sie doppelt soviele Flächen zur Auswahl und zur Diskussion, als den Vorgaben zufolge ausgewiesen werden müssen. Nun wurden sie veröffentlicht.
Viele Gebiete im Bezirk Bergedorf
Rund die Hälfte der 19 Gebiete liegt im Bezirk Bergedorf. Er ist am dünnsten besiedelt und verfügt über große Landwirtschaftsflächen. Konkret könnten Windräder gebaut werden in Allermöhe, Spadenland, Ochsenwerder, Kirchwerder, Curslack, Altengamme und Neuengamme. Der Staatsrat der Umweltbehörde, Anselm Sprandel, verteidigt dies: "Bergedorf ist unser Bezirk, der am stärksten landwirtschaftlich geprägt ist, der sehr viele Freiflächen hat. Die anderen Bezirke sind sehr viel großstädtischer geprägt, da sind halt viel weniger Flächen." Die ungleiche Verteilung stieß auf Kritik, auch beim Präsidenten des Hamburger Bauernverbands, Martin Lüdeke aus Curslack: "Die Frage ist: Warum wird wieder alles in Bergedorf abgeladen? Ist das wirklich sinnvoll, dass wir die letzte Kulturlandschaft, die wir haben, im Grunde genommen opfern?"
Keine Gebiete in zwei Hamburger Bezirken
Die zweitmeisten Windparks können im Bezirk Harburg entstehen: in Marmstorf, Francop, Neuland und Gut Moor. Im Bezirk Hamburg-Mitte ist es Wilhelmsburg, im Bezirk Altona Sülldorf und Rissen, im Bezirk Wandsbek Duvenstedt, Volksdorf und Rahlstedt. Keine Windräder sollen die dicht bebauten Bezirke Eimsbüttel und Hamburg-Nord bekommen.
Die Bürgerbeteiligung soll etwa ein Jahr lang laufen - mit Protesten ist zu rechnen.