Köhlbrandquerung: Opposition wirft Hamburg Fehlplanung vor
Wer ist für die Probleme bei der Planung für eine neue Köhlbrandquerung in Hamburg verantwortlich? Nachdem die Wirtschaftsbehörde die bisherigen Milliardenpläne für einen Tunnel auf den Prüfstand gestellt hat, üben Teile der Opposition scharfe Kritik an der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) und am Senat.
Mehr als 50 Millionen Euro an Planungskosten für einen Köhlbrandtunnel seien offensichtlich verpulvert worden, sagt Götz Wiese, der Hafenexperte der CDU-Fraktion. Hintergrund: Nach jahrelangen Planungen hat sich herausgestellt, dass ein Tunnel unter dem Köhlbrand wegen des schwierigen Bodens dort deutlich teurer wird als zunächst angenommen. Die Wirtschaftsbehörde rechnet inzwischen mit Kosten von rund 5,3 Milliarden Euro - und lässt deshalb auch wieder eine neue, deutlich höhere Brücke prüfen.
Kritik von CDU und FDP - Forderung von der HHLA
CDU-Politiker Wiese fordert indirekt die Ablösung der jetzigen HPA-Spitze unter ihrem Chef Jens Meier. Der Hamburger Bundestagsabgeordnete Michael Kruse (FDP) spricht von einem Planungsversagen des Senats.
Die Köhlbrandquerung sei eine Lebensader für den Industriestandort Hamburg, meint die Chefin der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), Angela Titzrath. Sie fordert, dass zeitnah über einen Ersatz für die marode Köhlbrandbrücke entschieden wird.
Planungen laufen seit Jahren
Seit mehr als sechs Jahren wird in Hamburg an einem Ersatz für die marode Köhlbrandbrücke geplant. Die Brücke soll ersetzt werden, weil sie marode ist und ab 2030 nur noch mit großem Aufwand erhalten werden kann. An den Kosten soll sich auch der Bund beteiligen. Wie viel er übernimmt, ist bislang unklar.