Köhlbrandquerung: Planungen kosteten schon 56 Millionen Euro
Seit mehr als sechs Jahren wird in Hamburg an einem Ersatz für die marode Köhlbrandbrücke geplant. Allein für die Planungen hat die Stadt bislang bereits 56 Millionen Euro ausgegeben.
Die Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) habe das Geld für vorbereitende und begleitende Studien, Baugrunderkundungen, Kampfmittelsondierungen und -räumungen sowie die eigentlichen Planungen für den Neubau und den Abriss der maroden Köhlbrandbrücke aufgewendet, heißt es in einer Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion.
CDU spricht von "Desaster"
Bereits am Mittwoch hatte die Wirtschaftsbehörde mitgeteilt, dass die umfassenden Untersuchungen noch "einige Monate" in Anspruch nehmen werden. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Götz Wiese, nannte die Planungen "ein Desaster, das Hamburg bereits Millionen an Steuergeldern gekostet hat". SPD und Grüne verfügten über keinen verlässlichen Zeit- und Kostenplan.
Ein Tunnel als Ersatz - oder doch eine Brücke?
Eigentlich soll die marode Köhlbrandbrücke im Hamburger Hafen in einigen Jahren durch einen Tunnel ersetzt werden. Nach Informationen von NDR 90,3 ist die Entscheidung aber wieder offen. Möglich ist angeblich auch eine neue, höhere Brücke. Für einen Tunnel unter dem Köhlbrand rechnet die HPA aktuell mit mehr als fünf Milliarden Euro.
Überraschungen bei Voruntersuchungen
Nach Informationen von NDR 90,3 hatte es bei Voruntersuchungen entlang der geplanten Tunnel-Trasse einige Überraschungen gegeben, beispielsweise, dass der Untergrund sehr matschig ist. Dies sind offenbar Gründe dafür, dass nun alles noch einmal auf den Prüfstand kommt.
Die Köhlbrandbrücke soll ersetzt werden, weil sie marode ist und ab 2030 nur noch mit großem Aufwand erhalten werden kann. An den Kosten soll sich auch der Bund beteiligen. Wie viel er übernimmt, ist bislang unklar.
Visualisierung: Der Hamburger Hafen mit und ohne Köhlbrandbrücke: