Köhlbrandbrücke: Weg für Entscheidung im Senat frei
Der Streit im Hamburger Senat über die Pläne zu einer neuen Köhlbrandquerung ist offenbar beigelegt. Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) kündigte am Donnerstag an, die Pläne für einen Ersatzneubau am Ostermontag vorzustellen.
Den erwarteten Plänen nach soll die alte Köhlbrandbrücke durch einen milliardenteuren Brücken-Neubau ersetzt werden. Am Dienstag wird sich der rot-grüne Senat den Angaben zufolge mit der entsprechenden Drucksache befassen, die dann der Bürgerschaft zugeleitet werden soll.
Unstimmigkeiten verzögerten Entscheidungsprozess
Bereits am Dienstag hatte der Senat eine Entscheidung zu der Köhlbrandbrücke treffen wollen. Grund für die Verzögerung waren Unstimmigkeiten mit der von dem grünen Senator Jens Kerstan geführten Umweltbehörde. Diese kritisierte vor allem einen übereilten Entscheidungsprozess, mit dem das Milliarden-Projekt nach jahrelangen Diskussionen nun beschlossen werden sollte. In der Opposition sorgte die Verzögerung für scharfe Kritik.
Brückenneubau als Ersatzlösung für Köhlbrandquerung
Täglich nutzen rund 38.000 Fahrzeuge die 1974 erbaute Brücke, darunter sind auch viele Lastwagen. Wegen Überlastung und immer neuer Schäden soll bis 2036 eine neue Lösung her. Vor zwei Wochen hatte sich bereits nach einem internen Prüfbericht der Wirtschaftsbehörde ein Brückenneubau als Ersatzlösung abgezeichnet.
Die neue Brücke soll rund 20 Meter höher sein als die alte und damit die Durchfahrt von Schiffen mit einer Höhe von bis zu 70 Metern ermöglichen. Die Kosten für den Neubau werden auf 4,5 bis 5 Milliarden Euro geschätzt. Eine Tunnellösung, wie sie der Senat lange favorisiert hatte, würde deutlich teurer ausfallen.
Kostenaufteilung ist noch unklar
Inwieweit sich der Bund an den Kosten für den Neubau beteiligt, ist bislang unklar. Die Köhlbrandbrücke war jedoch bereits 2021 zu einer Bundesstraße aufgewertet worden, was eine Förderung durch den Bund möglich gemacht hatte.