Jahrestag Hamas-Überfall: Umstrittener Brief an Hamburgs Schulen
Vor dem Jahrestag des Hamas-Überfalls auf Israel ist ein Brief an alle Hamburger Schulleitungen verschickt worden - der sorgt jetzt für Diskussionen. In dem Schreiben vom Landesinstitut für Lehrerbildung werden Schulen unter anderem dazu aufgefordert, keine Schweigeminute abzuhalten. Die Schulbehörde distanziert sich von dieser Bitte.
"Verzichten Sie bitte auf große Gesten wie Schweigeminuten, Aufforderungen zur Trauer oder Empathie. Verzichten Sie auf das gemeinsame Schauen von Reportagen", heißt es in dem Brief. Zuerst hatte die "Bild" über das Thema berichtet. Die Schulbehörde stellt klar, sie habe von dem Schreiben des Landesinstituts nicht gewusst und distanziert sich. Sprecher Peter Albrecht sagte wörtlich: "Wir sind im Gegenteil der Meinung, dass Schweigeminuten und andere Formen des Trauerns ermöglicht werden müssen."
Der Fall soll aufgearbeitet werden
Normalerweise sei es weder sinnvoll noch nötig, dass solche Newsletter des Instituts von der Behörde freigegeben werden müssen. Bei einem solch brisanten und hochpolitischen Thema wäre eine Abstimmung mit der Behörde aber zwingend erforderlich gewesen. Dieser Brief soll jetzt inhaltlich und formell aufgearbeitet sowie dienstrechtlich und aufsichtlich bewertet werden. Die konkreten Konsequenzen sollen im Rahmen der Aufarbeitung gezogen werden.
Hamas-Angriff löste Gaza-Krieg aus
Am 7. Oktober 2023 hatten Terroristen der radikal-islamistischen Hamas und anderer Gruppen mehr als 1.100 Menschen in Israel getötet und etwa 250 weitere als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Dies war der Auslöser für den bis heute andauernden Gaza-Krieg.
Gedenkveranstaltung in Hamburger Synagoge
In Hamburg fand am Montagabend in der Synagoge Hohe Weide in Eimsbüttel eine Gedenkveranstaltung statt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nahm an der Veranstaltung teil.