Huthi-Angriffe machen Hapag-Lloyd weiter zu schaffen
Seit mehr als einem halben Jahr attackieren Huthi-Rebellen vom Jemen aus immer wieder Schiffe im Roten Meer - und stören so die weltweiten Schifffahrtsrouten. Die Krise treibt die Preise für den Containertransport in die Höhe.
Die Lage im Roten Meer sei für die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd aktuell das größte Problem, sagte Vorstandschef Rolf Habben Jansen am Mittwoch. Mehrere Tage Umweg um die Südspitze Afrikas müssen die Frachter von Hapag-Lloyd aktuell fahren, wenn sie auf der Haupthandelsroute zwischen Asien und Europa unterwegs sind.
Zusätzliche Schiffe und schnellere Fahrten sollen helfen
Damit die Fahrpläne nicht zu sehr durcheinander geraten, hat die Traditionsreederei vom Ballindamm zusätzliche Schiffe gechartert. Dass aktuell viele neue Frachter von den Werften ausgeliefert werden, helfe dabei, so Habben Jansen. Die Hapag-Lloyd-Schiffe müssten zudem schneller als sonst fahren, um Verspätungen aufzuholen. Das wirke sich negativ auf den Verbrauch und damit auf den CO2-Ausstoß aus.
Schiffsstaus wie während der Corona-Pandemie
Eine Folge der Umwege ums Kap der Guten Hoffnung ist auch, dass es in zahlreichen Häfen in Asien - ähnlich wie während der Corona-Pandemie - Schiffsstaus gibt. In Singapur, dem zweitgrößten Hafen weltweit, warten Schiffe im Schnitt drei Tage, manchmal aber auch eine Woche. Habben Jansen schließt nicht aus, dass die Lage im Roten Meer auch noch in einigen Monaten angespannt ist, möglicherweise sogar im kommenden Jahr.
Frachtraten innerhalb eines Jahres verdreifacht
Zu spüren bekommen das auch die Kunden der Reederei - und damit am Ende die Verbraucherinnen und Verbraucher. Die kurzfristigen Frachtraten, also die Preise, die für den Transport von Containern bezahlt werden müssen, haben sich innerhalb eines Jahres verdreifacht.