Huthi-Angriffe bereiten deutschen Reedern weiter Sorgen
Seit vier Monaten greifen die Huthi-Rebellen vom Jemen aus immer wieder Handelsschiffe im Roten Meer an. Trotz mehrerer internationaler Marine-Missionen sehen die deutschen Reeder noch keine Entspannung, wie am Dienstag bei der Jahresbilanz des Verbandes Deutscher Reeder (VDR) bekannt wurde.
Nach wie vor müssten Umwege um die Südspitze Afrikas gefahren werden. Rund 60 Handelsschiffe sind in den vergangenen Monaten im Roten Meer attackiert worden. Auch ein Frachter der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd wurde dabei getroffen. In der vergangenen Woche wurden bei einem Angriff erstmals drei Seeleute getötet. VDR-Präsidentin Gaby Bornheim sagte, man sei dankbar für die Einsätze der Marine in der Gegend. Dennoch hat sich die Sicherheitslage noch nicht wesentlich verbessert.
Rückgang der Im- und Exporte durch Umwege
Das habe erhebliche Auswirkungen. Die deutschen Im- und Exporte seien alleine durch die Umwege, die die Schiffe in Kauf nehmen müssen, um rund zwei Prozent zurückgegangen, so der Reederverband. Der längere Weg um Südafrika bedeutet etwa zehn Tage mehr Fahrtzeit und zusätzliche Kosten von etwa 1,5 Millionen Euro pro Schiff.
Sorgen wegen Zwischenfällen mit chinesischen Schiffen
Sorgen bereiten den deutschen Reedern auch die zunehmenden Spannungen in der Straße von Taiwan. Dort gebe es immer wieder Zwischenfälle mit chinesischen Schiffen. Sollte es zu einem Angriff Chinas auf Taiwan kommen, wären die Auswirkungen für den Welthandel erheblich. Unter anderem, weil China die größte Schiffbau-Nation weltweit ist und die zweitgrößte Containerschiffsflotte hat - nach Deutschland.