Hamburgs Bezirke gehen stärker gegen Wohnungs-Leerstand vor
Hamburgs Bezirksämter gehen intensiver gegen leer stehende Wohnungen vor. Sie haben es im Jahr 2021 geschafft, dass 30 Prozent mehr Wohnungen wieder vermietet wurden als im Jahr davor - nämlich 1.250. Um den entsprechenden Wohnraumschutzbericht ging es jetzt im Stadtentwicklungsausschuss.
Wie schwer es ist, gegen leer stehende Häuser vorzugehen, zeigt ein Fall aus dem Stadtteil Rotherbaum. In der Grindelallee im Uni-Viertel rottet seit Jahren ein Haus aus der Gründerzeit vor sich hin. Sieben Zwangssgelder hat das Bezirksamt Eimsbüttel verhängt, doch der Eigentümer war erst unbekannt verzogen, nun ist er insolvent. Im Ausschuss hieß es, trotz einer Eintragung ins Grundbuch könne man den sechsstelligen Betrag womöglich nie eintreiben.
1.250 Wohnungen wieder vermietet
Insgesamt konnte Hamburg zuletzt 2,4 Millionen Euro Zwangsgeld verhängen und 1.250 leere Wohnungen wieder vermieten. Martina Köppen von der SPD ist zufrieden: "Wir haben den Wohnraumschutz massiv gestärkt in den Bezirken durch Personalaufstockung." Die Leerstandsquote sei insgesamt sehr gering in Hamburg, so Köppen. Diese Quote beträgt ein halbes Prozent.
Linke: Es fehlt an Personal
Dass das vorhandene Personal ausreicht, bezweifelt Heike Sudmann (Linke) allerdings. "Das größte Problem besteht im fehlenden Personal. Es gibt viel zu wenig Menschen, die sich darum kümmern können und die den gemeldeten Leerständen nachgehen können." Von knapp 22 Stellen im Wohnraumschutz sind aktuell vier nicht besetzt. Eine Aufgabe dort ist es auch, illegales Untervermieten an Touristen und Touristinnen zu verhindern.