Hamburger Stadtderby: Wie sich Polizei und Fans vorbereiten
Der Hamburger SV und der FC St. Pauli treffen am Freitagabend um 18.30 Uhr in der 2. Liga aufeinander - es ist das 111. Hamburger Stadtderby. Vor dem brisanten Duell laufen auch die Vorbereitungen bei der Polizei und in beiden Fanlagern.
Um Ausschreitungen und Randale rund um das Spiel zu verhindern, setzt die Polizei auf ihr Sicherheitskonzept aus den vergangenen Partien der beiden Fußball-Zweitligisten. "Wir werden wieder mit einem Großaufgebot an Kräften im Einsatz sein. Unterstützung kommt aus Bayern, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie von der Bundespolizei", sagte ein Polizeisprecher. Eine Anzahl der Einsatzkräfte nannte er nicht. Erst Mitte der Woche war ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz gewesen - rund um die Massendemos zum 1. Mai.
Trennung der Fangruppen - strikte Auflagen für St.-Pauli-Anhänger
Herzstück der Strategie für Freitagabend sei die strikte Trennung der Fangruppierungen, so der Polizeisprecher. Für die St.-Pauli-Fans gibt es besondere Regeln: Das Tragen von Fanutensilien des Kiezclubs außerhalb des Gästebereichs ist nicht gestattet, um eine strikte Fantrennung zu gewährleisten. Dazu gehören unter anderem Trikots, Schals, Totenkopfpullis und Ähnliches. Wer diese Regel nicht befolgt, erhält keinen Zugang zum Stadion, teilten beide Clubs mit.
HSV-Fans bereiten Choreo vor
Viele HSV-Fans waren schon am Mittwoch im Volksparkstadion, um eine große Derby-Choreographie vorzubereiten. Mit 56.100 Zuschauerinnen und Zuschauern ist die Arena erneut ausverkauft. 5.576 Tickets wurden an die Anhänger des FC St. Pauli vergeben. 900 Plätze bleiben im Stadion frei, um die Fantrennung zu gewährleisten. Beim Spiel gilt ein Verbot für den Verkauf und den Konsum alkoholischer Getränke.
Fans nehmen zwei unterschiedliche Routen
Vor dem Spiel sind zwei Fanmärsche geplant: HSV-Anhänger treffen sich um 15 Uhr am Bahnhof Stellingen. Die St.-Pauli-Unterstützer ziehen ab 16 Uhr von der Trabrennbahn Bahrenfeld zum Stadion.
Sportlich ist das Derby brisant wie selten. St. Pauli kann mit einem Sieg aus eigener Kraft vorzeitig in die Bundesliga aufsteigen - der HSV kämpft um seine wohl letzte Chance auf den Relegationsplatz.
Ein Platzsturm? Die Polizei setzt auf Präsenz
Dass in HSV-Fanforen im Falle eines für die Hausherren ungünstigen Spielverlaufs über einen herbeigeführten Spielabbruch diskutiert wird, hat beide Vereine sowie die Polizei zusätzlich sensibilisiert. "Provozierter Spielabbruch, Platzsturm: Es gibt viele Spekulationen, die da jetzt im Raum sind. All das berücksichtigen wir natürlich, wenn wir uns auf so einen Einsatz vorbereiten", sagte Polizeisprecher Florian Abbenseth dem Hamburg Journal. "Entsprechend ist die Zahl der Einsatzkräfte, um für alle möglichen Situationen gewappnet zu sein." Auch die Präsenz der Polizei im Stadion werde sichtbar sein.