Hamburger Senat will Milliarden in Hochschulbau investieren
Mindestens sechs Milliarden Euro will der Hamburger Senat in den nächsten zwei Dekaden in den Hochschulbau investieren. Damit sollen bestehende Gebäude saniert und neue gebaut werden.
Zu den zu reparierenden Gebäuden zählt die Staatsbibliothek, wo es derzeit mal wieder durchs Dach tropft. Das werde jetzt schnell behoben, versprach Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) am Freitag.
75 Millionen Euro in diesem Jahr
Für Sofortmaßnahmen, etwa für Dächer, Elektrik oder Brandschutzanlagen, will der Senat in diesem Jahr rund 75 Millionen Euro bereitstellen. Basis der Gesamtsumme ist eine Analyse aller rund 230 Gebäude. Bei den auf 20 Standorte in der Stadt verteilten Gebäuden sei teilweise viel zu tun, sagte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Nach Schulnoten bewertet seien die Gebäude im energetischen Bereich oftmals mangelhaft bis ungenügend, beim Gebäudezustand lägen sie dagegen meist zwischen gut und befriedigend, was eine Gesamtnote von drei minus ergebe.
Dressel: "Wir haben Lehrgeld gezahlt"
Planungsdesaster wie beim "Haus der Erde" in Eimsbüttel, das mehr als doppelt so teuer und viel später fertig wird, soll es nicht mehr geben, sagte Dressel. "Wir haben da in der Tat Lehrgeld bezahlt, auch nicht zu knapp. Das ist auch etwas, was immer noch schmerzt." Man wolle jetzt beim Bau mehr standardisieren und auf serielles Bauen setzen.
Neubauten geplant
Die Planungen für neue Projekte haben bereits begonnen: Der Hochschulcampus der HAW am Berliner Tor wird umgestaltet und durch Neubauten ergänzt. Die HAW bekommt auch einen Campus im neuen Stadtteil Oberbillwerder in Bergedorf. Und in der Science City Bahrenfeld entsteht ein neuer Hochschulcampus.
Fegebank ist zuversichtlich, dass die Pläne realisiert werden können. Exzellente Wissenschaft brauche exzellente Gebäude, sagte sie. Hamburg habe sich als Wissenschaftsstandort unglaublich entwickelt.
Kritik von der CDU
Anke Frieling von der CDU äußerte sich dagegen skeptisch. Die Ankündigung des Finanzsenators, sich zukünftig bei Gebäuden für Forschung und Wissenschaft am standardisierten Schulbau zu orientieren, lasse nichts Gutes erwarten.