Mehrere Personen üben in einem Schiffssimulator im Marine Training Center in Hamburg. © Hamburg Port Authority
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AUDIO: Hamburg reagiert mit Trainingskonzept auf Schiffsunfälle (1 Min)

Hamburger Hafen: Neues Konzept für Rettungseinsatz-Training

Stand: 15.03.2024 14:56 Uhr

Unfälle passieren im Hamburger Hafen immer wieder. In Zukunft sollen Schiffsführer und -führerinnen noch besser für Rettungseinsätze ausgebildet werden - auch im Simulator.

Wenn auf hoher See ein Schiff untergeht oder verunglückt, dann eilen in der Regel alle in der Nähe heran, um zu helfen. Und ein Schiff wird dabei zum Einsatzleiter vor Ort bestimmt, dem sogenannten On-Scene-Koordinator. Oft ist es das erste Schiff, das an einer Unglücksstelle eintrifft. Dieses Konzept soll - in abgewandelter Form - nun auch im Hamburger Hafen und auf der Elbe zum Einsatz kommen.

Lehrgang am Marine Training Center entwickelt

Besonders die ersten Minuten nach einem Unglück sind entscheidend, heißt es bei Feuerwehr und der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger (DGzRS). Zusammen mit der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA), den Hafenlotsen und -lotsinnen und der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ist deshalb am Marine Training Center Hamburg (MTC) ein komprimierter Lehrgang entwickelt worden. Beteiligt sind auch Zoll, die HADAG und die Freiwillige Feuerwehr.

Manöver können im Schiffssimulator trainiert werden

Das Ziel ist, dass möglichst alle Schiffsführer und -führerinnen im Hamburger Hafen in der Lage sein sollen, an Such- und Rettungseinsätzen teilzunehmen. Geübt werden können die Manöver in einem Schiffssimulator im MTC an der Schnackenburgallee, wo sonst meist Kapitäne und Kapitäninnen von Großschiffen trainieren.

Zwei Schiffsunfälle im Hamburger Hafen im Februar

Erst im Februar hatte es zwei größere Unfälle im Hamburger Hafen gegegeben: Ein Festmacherboot war unweit der Köhlbrandbrücke mit einem Schubverband zusammengestoßen und gesunken. Der Schiffsführer kam dabei ums Leben. Außerdem war das 80 Meter lange Binnenschiff "Alster" gesunken, das laut Feuerwehr zum Zeitpunkt des Unglücks rund 3.500 Liter Diesel und etwa 1.400 Tonnen Kaliumchlorid geladen hatte. Nach Angaben der Umweltbehörde wurden rund 5.000 Quadratmeter Gewässer verunreinigt. Die Bergung des Schiffes erfolgte Anfang März.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 15.03.2024 | 14:00 Uhr

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