80 Meter langes Binnenschiff im Hamburger Hafen gesunken
Im Hamburger Hafen ist am Dienstagmorgen ein Binnenschiff aus bislang noch ungeklärter Ursache gesunken. Verletzt wurde niemand.
Das 80 Meter lange und fast 6 Meter breite Binnenschiff "Alster" hatte am Kali-Kai im Blumensandhafen in Wilhelmsburg festgemacht. An Bord waren rund 3.500 Liter Diesel sowie etwa 1.400 Tonnen Kaliumchlorid, also Kalisalz. Um kurz nach 5 Uhr bekam das Schiff plötzlich Schlagseite, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Eine Stunde später versank es in der Elbe. Rund 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr rückten an, um Ölsperren auszulegen. Der Schiffsführer blieb unverletzt.
Schäden für die Umwelt noch unklar
Wie groß die Schäden für die Umwelt sind, steht nicht fest. "Es ist Diesel ins Gewässer gelaufen. Rund 5.000 Quadratmeter Gewässer wurden verunreinigt", sagte eine Sprecherin der Umweltbehörde. "Es sind nun 350 Meter Festkörpersperren ausgelegt, die eine weitere Ausdehnung der Verunreinigung verhindern sollen." Zusätzlich seien sogenannte Adsorbersperren ausgelegt, die das ausgetretene Öl aufnehmen würden wie Schwämme. Inzwischen befände sich ein Ölfilm auch außerhalb der Festkörpersperren, hieß es am Mittwoch. Aufgrund von Strömung und Wind wird das Öl unter die Sperren gedrückt. Deshalb sollen weitere Adsorbersperren von innen an die Festkörpersperren befestigt werden.
Kalisalz wird sich wohl auflösen - "keine dramatische Gefahr"
Es werde damit gerechnet, dass das Kalisalz sich langsam auflöse und in die Elbe gelange. "Beim Kaliumchlorid handelt es sich um Steinsalz, stark konzentriert und wasserlöslich. Gelangt dies ins Gewässer, wird es von der Strömung verdünnt und ausgeschwemmt. Dagegen können keine Maßnahmen ergriffen werden", sagte die Sprecherin. Es bestehe jedoch keine "dramatische Gefahr" für Flora und Fauna. Greenpeace hatte am Dienstag vor Gefahren für die Umwelt gewarnt.
Schiff soll nächste Woche geborgen werden
Nach Angaben einer Sprecherin der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA) soll der Frachter in der kommenden Woche geborgen werden. Die Aktion werde vermutlich einige Tage in Anspruch nehmen. Laut Hamburger Umweltbehörde sollte das Binnenschiff so schnell wie möglich geborgen werden, um die Belastungen für die Umwelt so gering wie möglich zu halten.