Hamburger Flughafen rechnet mit weniger Wachstum
Der Hamburger Flughafen rechnet bis Jahresende mit rund 13,7 Millionen Passagieren - etwa 17 Prozent mehr als im Vorjahr. Im kommenden Jahr dürfte das Wachstum allerdings deutlich schwächer ausfallen, meint der scheidende Flughafenchef Michael Eggenschwiler.
Rund 17 Millionen Passagiere pro Jahr hatte der Hamburger Flughafen vor Corona gezählt. Bis dieses Niveau wieder erreicht sei, dürfte noch einige Zeit vergehen, sagte Eggenschwiler am Donnerstag im Luftfahrt-Presse-Club.
Weniger Geschäftsreisende steigen ins Flugzeug
Während die Urlaubsreisen bereits wieder etwa auf dem Stand von 2019 sind, steigen Geschäftsreisende jetzt deutlich seltener in den Flieger. Ein Grund dürfte sein, dass häufiger Videokonferenzen genutzt werden. Die Zahl der innerdeutschen Flüge sei deutlich zurückgegangen, so Eggenschwiler.
Höhere Kerosinsteuer belastet innerdeutsche Flüge
Sorgen macht er sich angesichts der Kerosinsteuer für innerdeutsche Flüge, die die Bundesregierung in ihren Sparbeschlüssen für das kommende Jahr vorgesehen hat. Schätzungen zufolge sollen so etwa 600 Millionen Euro eingenommen werden. Umweltverbände fordern eine solche Sonderabgabe schon länger, da es für Kurzstreckenflüge meist eine Alternative bei der Bahn gibt.
Ausländische Drehkreuze im Vorteil
Eggenschwiler geht davon aus, dass durch eine Kerosinsteuer auf innerdeutsche Flüge eher Drehkreuze im Ausland gestärkt werden, zum Beispiel Zürich, Wien oder Amsterdam. Dort würde keine Steuer auf Treibstoffe fällig - bei Flügen von Hamburg nach Frankfurt oder München dagegen schon.