Hamburger Energiewerke wollen Gas- und Strompreis senken
Einige Strom- und Gas-Anbieter senken mittlerweile wieder die Preise. Jetzt wollen die Hamburger Energiewerke nachziehen. Im Laufe des Jahres sollen Strom und Gas bei diesem städtischen Versorger wieder günstiger werden.
Weil auch die Energiewerke mittlerweile weniger für Strom und Gas bezahlen, können sie das auch an Kundinnen und Kunden weitergeben. "Die Strom- und Gaspreise sind im vergangenen Jahr extrem stark gestiegen. Deshalb mussten wir einen Teil davon auch an die Kunden weitergeben. Jetzt mit den sinkenden Strommarktpreisen kommen wir in die Situation, tatsächlich eben auch Preissenkungen an die Kunden weiterzureichen", sagt Christian Heine, Sprecher der Geschäftsführung.
Verbraucherzentrale fordert mehr Transparenz
Wann genau und um wie viel die Preise sinken, steht noch nicht fest. Andere Anbieter sind da schneller, aber die Hamburger Energiewerke argumentieren, dass sie längerfristige Verträge geschlossen haben. Deshalb könnten sie nicht so schnell senken wie andere, dafür konnten sie in der Krise die Preise länger stabil halten. Die Hamburger Verbraucherzentrale überzeugt das allerdings nur teilweise. Sie fordert mehr Transparenz von den Energiewerken, warum genau die Preise jetzt noch nicht sinken.
Hamburger Energiewerke stellen Jahresbilanz vor
Die Hamburger Energiewerke haben im vergangenen Jahr trotz Ukraine-Kriegs und drohender Gasmangellage einen Gewinn in Höhe von knapp 70 Millionen Euro erwirtschaftet. "Mit dem Geschäftsjahr 2022 und dem Jahresergebnis von 69,2 Millionen Euro können wir durchaus zufrieden sein", so Heine am Montag. Knapp 62 Millionen Euro fließen in den Hamburger Haushalt.
Investitionen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro bis 2027
Um die Wärmewende zu schaffen, kündigte Heine Investitionen in Höhe von 1,9 Milliarden Euro bis 2027 an. Zum Beispiel in Projekte wie den Fernwärmetunnel unter der Elbe. Schon fertig ist die Anlage in Wedel, die aus Windstrom grüne Fernwärme macht. Ziel sei, dass die Hamburger Stadtwärme bis 2030 komplett ohne Kohle erzeugt und bis 2045 zu 100 Prozent klimaneutral wird.
Mehr Kunden versorgen
Gleichzeitig wollen die Hamburger Energiewerke auch noch deutlich mehr Kundinnen und Kunden versorgen. Im Stromvertrieb konnte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr vier Prozent mehr Kundinnen und Kunden gewinnen. Das Hamburger Fernwärmenetz ist nach Berlin das zweitgrößte Deutschlands. Ende vergangenen Jahres waren rund 253.000 Haushalte angeschlossen.
Gebäudeenergiegesetz früher als geplant
Im Zuge der Wärmewende wird derzeit auch viel über das umstrittene Gebäudeenergiegesetz diskutiert. Hamburgs Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) meint: Es wird die Umstellung auf klimaneutrales Heizen in Hamburg beschleunigen. Im Gesetz ist vorgesehen, dass sobald die kommunale Wärmeplanung fertig sei, die Pflicht gelten soll, dass neue Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie laufen müssen. Die Hamburger Wärmeplanung soll dabei schon Ende kommenden Jahres stehen, sagt der Umweltsenator. Ursprünglich sollte die Öko-Energie-Pflicht in Hamburg erst zwei Jahre später gelten.