Heizungsgesetz: Wärmeplanung in Hamburg soll früher stehen
Es soll ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz werden: Eine neue Heizung muss künftig mindestens zu zwei Dritteln mit Erneuerbarer Energie betrieben werden. In Hamburg wird diese Pflicht wohl deutlich früher gelten als geplant, nämlich schon ab übernächstem Jahr. Davon geht Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) aus.
Viel wird noch diskutiert über das umstrittene Gebäudeenergiegesetz. Umweltsenator Kerstan meint: Es wird die Umstellung auf klimaneutrales Heizen in Hamburg beschleunigen. Auf das Gebäudeenergiegesetz hat sich die Ampelkoaliton in Berlin geeinigt. Es müsse demnach festgelegt werden, wie das Fernwärmenetz ausgebaut wird oder in welchen Gebieten sind beispielsweise Wärmepumpen die bessere Lösung sind. Das nennt sich kommunale Wärmeplanung. Und sobald diese fertig ist, gelte dann diese Öko-Energie-Pflicht. Sobald diese dann gelte, müssen neue Heizungen zu 65 Prozent mit erneuerbarer Energie laufen.
Gebäudeenergiegesetz ab 2025
Die Hamburger Wärmeplanung soll dabei schon Ende kommenden Jahres stehen, sagt der Umweltsenator, wodurch spätestens ab Anfang 2025 die Pflicht greifen würde. Ursprünglich sollte die Öko-Energie-Pflicht in Hamburg erst zwei Jahre später gelten.
Unterstützung von Mieterverein und Grundeigentümer-Verband
Der Mieterverein als auch der Grundeigentümer-Verband begrüßen die frühe Wärmeplanung. Je schneller die Wärmeplanung fertig sei, desto besser, heißt es. Im Moment sei die Verunsicherung nämlich riesig: Hauseigentümer würden sich oft fragen, was für eine Heizung derzeit angeschafft werden sollte, wenn eine neue benötigt wird. Und auch Mieterinnen und Mieter seien oft verunsichert, welche Kosten eventuell von ihnen getragen werden müssten.
Wenn es in Zukunft eine Pflicht gibt, klimafreundlich zu heizen, dann müsse vorher klar sein, welches Angebot es dafür gibt, findet auch die Handwerkskammer, warnt aber auch: Es sei eine Mammutaufgabe, für die es dann auch genügend Fachkräfte geben müsse, die die ganzen Heizungen dann einbauen.
Hamburg setzt auf Wärmepumpen und Ausbau der Fernwämenetze
Die FDP hat im Bund durchgesetzt, dass trotzdem noch neue Gasheizungen eingebaut werden dürfen, wenn sie in Zukunft mit Wasserstoff betrieben werden können. Davor warnt allerdings Kerstan, der bezweifelt, dass es genügend bezahlbaren Wasserstoff geben wird. Hamburg setzt stattdessen auf den Ausbau der Fernwämenetze und auf Wärmepumpen. Die Hamburger Energiewerke wollen beispielsweise bis 2027 1,9 Milliarden in die Wärmewende investieren. Zum Beispiel in den Fernwärmetunnel unter der Elbe und die Umrüstung des Kohlekraftwerks in Tiefstack.