Hamburg: Sozialbehörde zufrieden mit Bezahlkarte für Geflüchtete
In Hamburg bekommen Asylsuchende seit einem Monat Bezahlkarten statt Bargeld. Das funktioniert bisher gut, heißt es von der Sozialbehörde. Die Kritik an dem System reißt aber nicht ab.
Bis vergangene Woche wurden etwas mehr als 350 der sogenannten Social Cards verteilt. Neu ankommende Geflüchtete bekommen die Prepaid-Karte in der zentralen Erstaufnahme. Damit kann in Geschäften gezahlt werden und maximal 50 Euro können in bar pro Monat abgehoben werden.
Sozialbehörde: "Bisher läuft es reibungslos"
14 Bundesländer wollen so eine Karte einführen, wie sie jetzt in Hamburg getestet wird. Und bisher läuft es technisch reibungslos und wird von den Nutzerinnen und Nutzern gut akzeptiert, heißt es von der Sozialbehörde in einer ersten Bilanz. In der rot-grünen Regierung ist die Karte aber nicht unumstritten.
Kritik an der Bezahlkarte für Geflüchtete
Zuletzt wollten die Hamburger Jusos das Pilotprojekt stoppen. Der SPD-Landesparteitag forderte schließlich eine "diskriminierungsfreie Bezahlkarte". Die Grünen fürchten hingegen Eingriffe in die Freiheit der hier Hilfesuchenden und bleiben skeptisch. Sie wollen mit den Erkenntnissen aus dem Versuch nochmal diskutierten, wie sinnvoll die Bezahlkarten wirklich sind. Vergangenen Freitag hatte die Initiative Seebrücke zum Protest gegen die Bezahlkarte aufgerufen. Sie fördere nicht Integration, sondern Isolation, so die Kritik.