HHLA-Deal mit MSC: SPD-Mitglied gibt Parteibuch zurück
Die Frist für Aktionärinnen und Aktionäre der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), das Übernahmeangebot der Schweizer Reederei MSC anzunehmen, ist abgelaufen. Das Ergebnis wird voraussichtlich Anfang kommender Woche feststehen. Derweil hat einer der bekannstesten Arbeitnehmervertreter sein SPD-Parteibuch abgegeben.
Mehr als zwei Jahrzehnte war Thomas Mendrzik SPD-Mitglied. Mendrzik war Betriebsratsvorsitzender am HHLA-Terminal in Altenwerder, saß lange Zeit als Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat und war Leiter der Bundesfachgruppe Häfen bei ver.di, also der höchste Vertreter der Hafenarbeiter in Deutschland. Seine SPD-Mitgliedschaft hat er nun gekündigt, wie das "Hamburger Abendblatt" zuerst berichtete.
Mendrzik von Dressel enttäuscht
Angeblich ist er der erste, der sein SPD-Parteibuch aus Protest gegen den MSC-Deal des Senats abgibt. Insbesondere das Verhalten von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) könne nur als verlogen interpretiert werden, schreibt Mendrzik. Dressel habe vor Jahren noch mit den Hafenarbeitern gegen die Privatisierung der HHLA demonstriert, als die CDU in Hamburg regierte. Eine Kehrtwende wie jetzt ist für Mendrzik völlig unverständlich.
Finanzsenator weist Kritik zurück
Dressel weist die Kritik zurück und verweist darauf, dass er zahlreiche Gespräche mit Gewerkschaften und Arbeitnehmervertretern geführt hat. Laut "Abendblatt" hat der Finanzsenator Mendrzik ebenfalls ein Treffen angeboten. Dessen Antwort: Eigentlich sei es zum Reden zu spät.