Gruner+Jahr-Mitarbeiter sollen in Transfergesellschaft wechseln
Für die Beschäftigten war es ein Schock: Beim ehemaligen Gruner+Jahr-Verlag fallen Hunderte Stellen weg. Das ist schon länger bekannt. Jetzt gibt es wenigstens eine Einigung darüber, wie das sozial abgefedert werden soll.
Bei einer Betriebsversammlung ist den Beschäftigten am Donnerstag ein Sozialplan vorgestellt worden. RTL Deutschland plant bis zu 700 Stellen beim ehemaligen Gruner+Jahr-Verlag zu streichen. Alle Betroffenen können aber nach Informationen von NDR 90,3 in eine sogenannte Transfergesellschaft wechseln und sich mit 80 Prozent ihres Nettogehalts auf neue Jobs vorbereiten. Außerdem sieht der Sozialplan Abfindungen vor, wobei auch Teilzeitbeschäftigte mit Kindern berücksichtigt werden. In einem nächsten Schritt werden jetzt die Beschäftigten informiert, deren Stellen wegfallen - zum Beispiel aus der IT- oder der Rechtsabteilung.
Erste Angebote für Gruner+Jahr-Magazine
Zu den 23 Zeitschriften-Titeln, die verkauft werden sollen, gibt es ebenfalls Neuigkeiten: Laut Bertelsmann-Chef Thomas Rabe ist der Verkaufsprozess gestartet. Erste Angebote seien eingegangen. Bis zum Sommer könnte feststehen, welche Zeitschriften den Eigentümer wechseln.
Streichungspläne wurden im Februar bekannt
Im Februar hatte der Medienkonzern RTL Deutschland, der die Magazinsparte von G+J zum Jahr 2022 übernommen hatte, das Aus von mehr als 20 Zeitschriften bekannt gemacht. Zudem sollen mehrere Magazine verkauft werden. Insgesamt würden rund 700 der etwa 1.900 Stellen wegfallen. RTL will sich auf Kernmarken wie "Stern" oder "Geo" konzentrieren und dort ins Digitale investieren. RTL erhofft sich Synergien beider Häuser. G+J und RTL zählen zum Portfolio des Medienkonzerns Bertelsmann in Gütersloh.