Grüner Bunker auf St. Pauli: Täglich rund 4.000 Besucher
Der Grüne Bunker am Heiligengeistfeld hat sich einen Monat nach der Eröffnung als Attraktion in Hamburg etabliert. Rund 4.000 Menschen besuchen laut Betreiber täglich Bergpfad und Dachgarten. Doch es gibt auch Probleme.
Strenge Einlasskontrollen, dreckige Toiletten und schlechter Zugang für Menschen mit Behinderungen - auch gegenüber NDR 90,3 haben zahlreiche Hamburgerinnen und Hamburger über negative Erfahrungen beim Besuch des Bunkers berichtet. Auch der Betreiber, der das Hotel auf dem Bunker führt, räumte Anlaufschwierigkeiten ein. Schon bei der Eröffnung wäre klar gewesen, dass an der einen oder anderen Stelle wohl nachgebessert werden müsste. Dennoch wollte der Betreiber Bergpfad und Dachgarten bereits im Juli eröffnen.
Fahrstuhl bietet Menschen mit Behinderung Zugang
Inzwischen würden etwa die Toiletten oben deutlich häufiger gereinigt. Essen und Getränke dürfen Besucherinnen und Besucher nicht mehr mit hochnehmen, um Müll zu vermeiden. Menschen mit Behinderungen können nun den Hotelfahrstuhl in Begleitung des Sicherheitsdienstes bis zum Dachgarten nutzen und haben so zumindest Zugang. An einer langfristigen Lösung wird laut Betreiber gearbeitet. Zugangskontrollen soll es aber weiterhin geben, da nur rund 2.000 Menschen gleichzeitig auf das grüne Dach des Bunkers dürfen, das jetzt im Sommer täglich von 9 bis 21 Uhr geöffnet ist.
60 Millionen Euro Baukosten
Der ursprünglich 38 Meter hohe Flakbunker, der 1942 von Zwangsarbeitern errichtet wurde, war um fünf weitere Etagen auf 58 Meter erhöht und üppig begrünt worden. Der Dachgarten mit 4.700 Pflanzen ist von außen über den sogenannten Bergpfad erreichbar, der teils ebenfalls von Pflanzen, Sträuchern und Bäumen gesäumt ist. Die Dach- und Fassadenbegrünung des Weltkriegsgebäudes gilt als natürliche Klimaanlage.
Rund 60 Millionen Euro sollen Aufstockung und Begrünung gekostet haben. Neben einem Hotel gibt es auch eine Sport- und Veranstaltungshalle auf dem Bunker.
Gedenkort in Arbeit
Zum Konzept gehört zudem ein Gedenk- und Informationsort, der an die Geschichte des Bauwerks erinnert. In dem Bunker fanden im Zweiten Weltkrieg zeitweise bis zu 25.000 Menschen Schutz. Bislang wird die Historie des Kolosses auf Infotafeln auf Ebene 0 vor dem Hotel erzählt. Künftig sollen Dauerausstellung und Gedenkort in eigenen Räumen präsentiert werden.