Große Einlaufparade läutet Hamburger Hafengeburtstag 2023 ein
Der 834. Hamburger Hafengeburtstag hat begonnen. Bei grauem Himmel und milden Temperaturen verfolgten am Freitag Tausende Menschen entlang der Elbpromenade die traditionelle Einlaufparade.
Sie ist eine der Höhepunkte des dreitägigen Hafenfests: In diesem Jahr führte die "Fregatte Hamburg" die Einlaufparade an und grüßte mit Salutschüssen. Von den Landungsbrücken aus konnten die Menschen etwa 100 Schiffe einlaufen sehen, darunter majestätische Großsegler wie die "Alexander von Humboldt II" und die "Dar Mlodziezy", Einsatzschiffe von der Feuerwehr und Museumsschiffe. Begleitet wurden die Boote und Schiffe auch von einigen Wassersportlern und -sportlerinnen, die mit ihren Kanus ebenfalls auf der Elbe unterwegs waren. Mit "Hamburg, meine Perle" von Lotto King Karl endete die Einlaufparade. Insgesamt werden an allen drei Tagen auf der Elbe rund 250 Schiffe erwartet.
Schiffsglocke der "Rickmer Rickmers" eröffnet Hafengeburtstag
Zum Auftakt fand zunächst der traditionelle Gottesdienst im Michel statt. Die Predigt hielt Hauptpastor Alexander Röder zusammen mit dem Moderator Ingo Zamperoni. Am Mittag läutete Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) die Schiffsglocke auf dem Frachtensegler "Rickmer Rickmers". Damit gab sie den offiziellen Startschuss für den 834. Hafengeburtstag.
NABU kritisiert mangelnde Nachhaltigkeit
Der Naturschutzbund Hamburg (NABU) nutzte den Start des Hafengeburtstags für eine Protestaktion. Er kritisierte vor allem, dass in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz bei der Veranstaltung nicht genug gemacht werde. "Der Hafengeburtstag wäre aufgrund seiner Dimension eine Chance für nachhaltige Veranstaltungen und ein tolles Schaufenster für Innovationen in der Schifffahrt", sagte der NABU-Vorsitzende Malte Siegert. Mit der Petition "Schluss mit schmutzigen Schweröl-Kreuzfahrten!" fordert die Umweltschutzorganisation Kreuzfahrtunternehmen dazu auf, auf umweltfreundliche Antriebe umzusteigen.
Schlepperballett folgt am Sonnabend
Der nächste Höhepunkt folgt am Sonnabend mit dem traditionellen Schlepperballett. Dieses Mal drehen nicht nur die bis zu 3.000 PS starken Schlepper ihre Pirouetten, sondern auch Tänzerinnen und Tänzer des Bundesjugendballetts. Das 2011 von John Neumeier gegründete Ballett soll auf einem der fünf Schlepper tanzen.
Umfangreiches Programm beim Hafengeburtstag
Insgesamt werden am Wochenende etwa eine Millionen Gäste erwartet. Und die können auch in diesem Jahr wieder viel erleben - für die rund vier Kilometer lange Flaniermeile an der Elbe gibt es ein umfangreiches Programm. Auf der NDR Bühne vor dem Alten Elbtunnel treten an drei Tagen mehr als 30 Künstlerinnen und Künstler auf, darunter Raum27 und Stefan Gwildis.
Gäste können auch an Bord der Schiffe gehen
Viele der Schiffe können während es Hafengeburtstags besichtigt werden. An den Landungsbrücken liegen zum Beispiel der Hochseeschlepper "Elbe" und das Zollschiff "Borkum". Das Shuttle zur "Peking" legt ebenfalls hier ab. Auch an der Überseebrücke, in der Hafencity, im Hafenmuseum, Hansahafen und im Museumshafen Övelgönne können Besucherinnen und Besucher einen Blick in die Maschinenräume werfen. Öffnungszeiten und Informationen zu den teilweise kostenpflichtigen Besichtigungen sind auf der Seite zu den Schiffsbesichtigungen beim Hafengeburtstag 2023 zu finden.
Anreise mit U- und S-Bahn empfohlen
Da zwischen Fischauktionshalle und Elbphilharmonie viele Straßen gesperrt sind, sollten Besucherinnen und Besucher mit U- und S-Bahn anreisen. Der HVV weitet sein Angebot tagsüber und auch nachts aus. Bei den Elbfähren kommt es allerdings zu Einschränkungen.
Hafengeburtstag seit 1189
Der Hafengeburtstag erinnert an den Beginn des zollfreien Handels über die Elbe, den Kaiser Friedrich Barbarossa den Hamburgerinnen und Hamburgern am 7. Mai 1189 mit einem Freibrief ermöglicht haben soll. Dieses Datum gilt seither als Geburtsstunde des Hamburger Hafens.