"Fridays for Future": Verregneter "Klimastreik" in Hamburg
In Hamburg sind am Freitag bei strömendem Regen weniger Menschen als erwartet zu einer Kundgebung von "Fridays for Future" (FFF) gekommen. Die Klimaschutzorganisation hatte in ganz Deutschland zu einem "Klimastreik zur EU-Wahl" aufgerufen.
"Fridays for Future" zählte 4.700 Teilnehmende in Hamburg, die Polizei sprach von 1.800 Menschen. Im Vorfeld war mit 15.000 Demonstrierenden gerechnet worden - ähnlich viele wie bei einem Klima-Aktionstag im vergangenen September. "Das Wetter hat heute leider überhaupt nicht mitgespielt", sagte Annika Kruse von "Fridays for Future Hamburg".
Es geht ums Klima, um Demokratie und um die Europawahl
Die Aktivistinnen und Aktivisten nutzten die Demo in Hamburg, um vor der Europawahl am 9. Juni noch einmal auf ihre Positionen aufmerksam zu machen. Dazu gehört unter anderem der verbindliche Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis 2035 und eine Verdopplung der Investitionen in den Klimaschutz bis 2030. Es ging aber auch um den Rechtsruck und ein Zeichen gegen Rechtsextremismus.
Die Klimabewegung wollte mit der Demonstration vor allem junge Menschen mobilisieren, um eine möglichst hohe Wahlbeteiligung zu erreichen. Denn zu den Erstwählerinnen und Erstwählern gehören erstmals bei einer Europawahl auch Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren.
Lina sagte Auftritt ab
Bei der Demonstration in Hamburg traten auch mehrere Künstlerinnen und Künstler auf. Die Sängerin Lina sagte allerdings kurzfristig ab. Sie warf "Fridays for Future" vor, sich nicht ausreichend gegen Antisemitismus einzusetzen. Annika Rittmann von "Fridays for Future" widersprach: Man habe sich in den vergangenen Monaten mehrfach deutlich gegen Antisemitismus positioniert.
Demos in vielen deutschen Städten
Insgesamt waren in rund 100 Städten Proteste angekündigt worden - in Norddeutschland gab es am Freitag neben Hamburg unter anderem auch in Niedersachsen und Schleswig-Holstein Demonstrationen. Die "Klimastreiks" in Deutschland sind Teil einer mehrtägigen, europäischen Klima-Protestwelle. Den Angaben zufolge sind Aktionen in mehr als zwölf Ländern geplant.