Frau getötet und in Kanal geworfen: Lange Haftstrafe
Jahrelang hatte der Fall die Hamburger Justiz beschäftigt, am Donnerstag hat das Landgericht einen Mann wegen Totschlags zu elf Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Der 43-Jährige soll im Jahr 2013 seine damalige Geliebte getötet und die Leiche in einem Kanal versenkt haben.
Die zweifache Mutter war 2013 spurlos verschwunden und galt zehn Jahre lang als vermisst. Es war unklar, ob sie sich in Hamburg oder in ihrem Heimatland Bulgarien aufhielt. Ein Angler entdeckte im Januar 2023 in Wilhelmsburg Leichenteile in einem Kanal, die an einer schweren Metallplatte festgebunden waren. Die Ermittlungen wurden daraufhin wieder aufgenommen.
Der Angeklagte hatte die damals 28-Jährige laut Anklage erwürgt. Sie soll ihm zuvor gedroht haben, seiner Familie von der Affäre zu erzählen, falls er ihr kein Geld zahle. Zudem wollte sie offenlegen, dass der Kfz-Mechatroniker heimlich ein Bordell betrieb.
Zwischenfall während der Urteilsverkündung
Als die Vorsitzende Richterin bei der Verkündung des Urteils ausführte, wie der Angeklagte die Frau getötet hatte, kam es zu einem Zwischenfall: Eine Angehörige der Frau schrie laut auf und brach zusammen. Die Urteilsverkündung musste für längere Zeit unterbrochen werden.
Mit dem Urteil blieb das Gericht unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die wegen Totschlags auf zwölf Jahre und neun Monate Haft plädiert hatte. Die Verteidigung forderte hingegen einen Freispruch.