Leichenfund in Wilhelmsburg: Zeuge belastet Angeklagten schwer
Anfang dieses Jahres hatte ein Angler Teile einer Leiche in einem Kanal gefunden. Es handelte sich bei der Toten um eine 28-Jährige, die vor zehn Jahren verschwunden war. Vor dem Landgericht Hamburg hat am Dienstag ein wichtiger Zeuge ausgesagt und den Angeklagten schwer belastet.
Er soll seine Geliebte vor zehn Jahren getötet haben, weil sie drohte, alles seiner Familie zu erzählen. So lautet die Anklage gegen den 43-Jährigen. Der Zeuge hat diese Version am Dienstag bestätigt. Er ist ein alter Bekannter des Angeklagten. Vor dem Landgericht sagte er, der Angeklagte habe ihn damals angerufen und um Hilfe gebeten, "es sei etwas passiert". Der Angeklagte habe ängstlich gewirkt, so der Zeuge.
Zeuge schwieg, weil der Angeklagte ihn bedroht habe
Dann habe er ihm gestanden: Er habe seine Geliebte erwürgt. Sie habe ihn erpresst. Der Zeuge will gesehen haben, wie der Angeklagte die Leiche der jungen Frau hinter einem Gebüsch ablegte. Er selbst sei anschließend in sein Heimatland Bulgarien gereist und habe all die Jahre geschwiegen, weil der Angeklagte ihn bedroht habe.
Der Angeklagte bestreitet die Tat
Der 43-Jährige, der sich wegen Totschlags verantworten muss, bestritt zu Prozessbeginn, seine 2013 verschwundene Geliebte getötet zu haben. "Es wird dem Tatvorwurf generell entgegengetreten", sagte der Verteidiger in einer Erklärung im Namen seines Mandanten.